nach dem durchaus sehr bewegten wochenende war ich froh, die ersten tage der vergangenen woche ein paar gänge herunterzuschalten und mich erstmal bis mittwoch zu meiner mutter zu verdrücken...
es gab einen geburtstag zu feiern, ich freute mich, onkel und tante mal wieder zu sehen, durfte selbstgebackenen käsekuchen essen, bin mit zwei seniorinnen durch den bunten herbstwald gefahren und habe etwas geschafft, wovon ich nicht geglaubt habe, dass es jemals stattfinden würde: ich habe zwei (in worten zwei) winterjacken für mich gefunden, die passen - und das nicht nur im eigentlichen wortsinn, sondern auch mir in den kram. danke für die beratung!
am mittwoch ging es dann schon wieder zurück nach hause in die schweiz, den nachmittag nutzte ich für einen waldspaziergang und ein bisschen arbeit, um den eigentlichen arbeitstag am donnerstag zu entlasten.
regen und wind hatten hier gewirkt - zwischen den beiden fotos liegt eine woche. viel nasses laub auf den wegen sorgte für einen etwas gemächlicheren schritt.
am abend waren wir im kurtheater - endlich haben wir es wieder geschafft, uns ein theaterabo zusammenzustellen, im laufe des winters werden wir fünf ausgesuchte vorstellungen im gastspieltheater besuchen. gestartet sind wir mit einer eigenproduktion des kurtheaters, prima facie, einem einpersonenstück der australischen autorin suzie miller. das stück handelt von einer anwältin, die sich darauf spezialisiert hat, männer zu verteidigen, die der sexuellen nötigung angeklagt wurden - ihre sicht auf das rechtssystem und das system der beweisführung gerät ins wanken, als sie selbst opfer einer vergewaltigung wird. ich fand es vor allem eine tolle schauspielerische leistung - anna grisebach erzählt und verkörpert die anwältin tessa durch bewegte und bewegende eineinhalb stunden. thematisch ist es ein bisschen vorhersehbar und bot zumindest uns keine neuen erkenntnisse, auch wenn das thema nach wie vor dringlich ist!
am donnerstag schaffte ich es, nur einen halben tag zu arbeiten - ich muss auch immer noch dringend überstunden abbauen. der nachmittag wurde dann richtig stürmisch - draussen jagte der wind das laub und trockene äste durch den garten, drinnen räumte ich ein bisschen auf und um und hin und her und verzichtete auf den waldspaziergang.
dafür schaffte ich eine weitere waldrunde am freitag vor der offenen werkstatt - noch mehr laub ist gefallen, aber auf den ersten blick konnte ich keine weiteren umgefallenen bäume mehr sehen.
dafür gab es reichlich dramatische wolken.
auf dem markt gab es gelbe riaba (gelbe rüben) - so heissen in meinem dialekt rüebli, karotten, möhren, wurzeln oder was auch immer ihr dazu sagt...
wir hatten uns aber für den samstag noch viel mehr vorgenommen - nach zwei sommern und vielen verirrten insekten wollten wir endlich mal wieder die oberlichter in unserem haus putzen, was nur mit einer voll ausgefahrenen fünf meter langen leiter und viel herumgeräume und -gestelle geht. damit alles gleichzeitig sauber ist, putzten wir auch noch die restlichen fenster in beiden geschossen des esszimmers und ignorierten dabei regen und wind - immerhin sind beide fensterfronten wettergeschützt.
nebenbei verfolgten wir das bontekoerace, bei der die tochter auf ihrem traditionssegler mitfuhr:
und dann hatten wir auch noch besuch - die freunde, die wir regelmässig zum spielen treffen, bewirteten wir mit forellen aus dem backofen mit nüsslisalat und kartoffeln (ideales gericht - man muss da fast nichts machen...) und erdbeertiramisu zum dessert. ein bisschen gespielt haben wir auch, aber vor allem wieder von unseren urlauben erzählt...
der sonntag verlief ein bisschen anders als geplant und darum zäh, lassen sie mich erzählen. im august waren wir im kunsthaus aarau auf eine installation gestossen, die sich mit dem wef in davos beschäftigt, sie war mal in zürich ausgestellt und ist nun teil der sammlung des aarauer kunsthauses. in einem nebenraum wurde damals ein film gezeigt - ein dokumentarischer spielfilm über die ermordung des deutschen landesgruppenleiters der nsdap, wilhelm gustloff, 1936 in davos durch einen im exil lebenden juden. den film hat rolf lyssy 1974 gedreht und dabei auch den damals 65 jährigen täter, david frankfurter, interviewen können. diesen film wollten wir uns eigentlich anschauen - aber mussten feststellen, dass installation und film bereits einer anderen ausstellung weichen hatten müssen. nun hat das aarauer kunsthaus seit einiger zeit eine recht verwirrende website und so war das kein wunder, aber halt schon ärgerlich, da es kaum andere möglichkeiten gibt, diesen film zu sehen.
es blieb uns wenig anderes übrig, als die aktuelle ausstellung von klodin erb anzuschauen - die passte allerdings denkbar schlecht zur stimmung, in der man eine dokumentation zum widerstand gegen die antisemitische barbarei der nazis anschauen möchte.
wahrscheinlich hätte uns der von frau erb geschaffene kosmos aus kitsch und malerei gefallen. so blieb es uns halt ein bisschen zu grell, zu bunt, zu provokativ.
im schlecht besuchten untergeschoss habe ich dann noch das waldalfabet von flavio paolucci entdeckt.
und noch ein bild der treppe, die ich vermutlich auch schon öfter fotografiert habe.
mittlerweile war das wetter gar nicht mal so schlecht geworden, sieht man mal vom wind ab, wir gingen noch eine runde raus, ich beschäftigte mich mal mit der adventspost, bei der ich dieses jahr wieder mitmache, die tochter schickte ein video von der siegerehrung vom rennen, das wegen wind am sonntag nicht mehr weitergehen konnte und wir assen noch lecker und telefonierten mit der tochter - nächste woche ist sie dann wieder zu hause.












Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
deine kommentare sind hier willkommen - ich freue mich über deine gedanken zu meinen texten und bildern!
folgendes musst du aber wissen:
kommentare und profildaten werden an google übermittelt. es ist ebenfalls möglich, anonym zu kommentieren, hier wird nur deine ip-adresse zu meiner sicherheit gespeichert. zur datenverarbeitung und zu deinen widerrufsmöglichkeiten verweise ich dich auf die datenschutzerklärung (link oben im blog).