für die letzte station unserer reise haben wir zwar auch ein paar pläne (villa tugendhat, konzert mit fazil saj, restaurantideen) dazwischen aber ganz viel zeit um die stadt einfach so zu erkunden. ich hatte ein bisschen schwierigkeiten mich an diese situation zu gewöhnen und nicht gleich wieder ganz viel in die tage zu packen, aber mittlerweile habe ich mich damit ausgesöhnt, dass wir nicht alles sehen werden, dass wir auch schon wieder alles mögliche verpasst haben, zum beispiel den tag der offenen ateliers am samstag und sonntag, ebenfalls am sonntag die letzte gelegenheit, die venus von vestonice im mährischen landesmuseum zu sehen und die (vor-?)premiere der filmischen umsetzung von ma vlast. stattdessen waren wir ja - wie sie vielleicht bereits gelesen haben, am sonntag auf dem stausee unterwegs, war ja auch eine letzte gelegenheit.
nun haben hier zusätzlich auch noch ganz viele museen nicht nur am montag, sondern auch am dienstag geschlossen und so durchstreifen wir seit zwei tagen die stadt, meistens auf unseren ganz eigenen routen.
das heisst, am montag haben wir versucht, einem architekturrundgang zum thema adolf loos zu folgen - allerdings haben wir das aufgegeben, als wir bemerkten, dass es gar nicht so viel von ihm hier in brünn zu sehen gibt und auch noch die stationen in der falschen reihenfolge beschrieben waren. aber wir kamen so immerhin an ecken, an die wir sonst nicht gekommen wären. und wir haben gelernt, dass der autor des aufsatzes "ornament und verbrechen" und verfechter der strikten trennung von kunst und architektur in brünn geboren wurde und einen vater hatte, der als bildhauer zahlreiche ornamente zu bedeutenden brünner gebäuden beigesteuert hat.
startpunkt war gleichzeitig höhepunkt der runde: ein negativ-abdruck vom grabstein von loos auf dem wiener zentralfriedhof, einem sehr schlichten, von loos selbst entworfenen granitwürfel - der ungefähr da steht, wo loos geboren wurde, quasi als kontrapunkt zur letzten ruhestätte.
im anschluss teile ich einfach ein paar eindrücke von unserem spaziergang - zuerst bei sonne, später zogen dunkle wolken auf und es wurde recht kühl.
jugendzentrum - die haben auch überall die gleichen probleme.
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ich arbeite noch an mir. |
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kann mir jemand helfen, wer das ist und für wen da also aus einer alten telefonzelle eine art schrein gebastelt wurde? |
in dem alten arbeiter- und fabrikviertel stiessen wir dann auf das museum für roma-kultur - und schauten uns die dauerausstellung an. sehr sehenswert und mit einem deutschen audioguide wirklich gut zu bewältigen wird hier die geschichte der roma seit ihrer einwanderung aus indien nach europa erzählt, für die neuzeit und vor allem die letzten beiden jahrhunderte liegt das schwergewicht dann auf böhmen, mähren und der slowakei. nach dem besuch dort frage ich mich nun, ob es so etwas auch in deutschland für die geschichte der sinti gibt?
am dienstag liessen wir es uns ein bisschen gut gehen - das frühstück verlagerten wir in ein café, nach dem museum teilten wir uns ein brot mit eiersalat, das abendessen verdienten wir uns mit einer kleinen odysee. das waren wir nämlich zuerst am abholstandort des empfohlenen lokals und fanden erst mit ein bisschen recherche heraus, dass es das zweimal in der stadt gibt, das andere war dann das eigentliche restaurant, wo wir uns eine leckere ofenkartoffel mit fleisch und einen salat mit avocado teilten. und danach schafften wir es sogar noch in eine weinstube - der cabernet moravia dort war schon arg gut.
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