Sonntag, 16. April 2023

nach budapest

um kurz nach sechs ging es heute morgen los, mit bus und s-bahn zunächst in die grosse stadt, wo unsere reise nach budapest starten sollte. am frühmorgendlich leeren zürcher hauptbahnhof hatten wir mehr als eine halbe stunde zeit um uns kaffee und gipfeli zu besorgen. wir wollten halt auf keinen fall unseren zug nach münchen verpassen - oder vielleicht auch durch extrem frühes anreisen die reisegötter wohlwollend stimmen, auf dass sie uns für die weiteren streckenabschnitte jegliche verspätungen ersparen mögen. 

jedenfalls sassen wir überaus rechtzeitig und gefrühstückt auf unseren plätzen im ec richtung münchen. 

weitgehend ereignislose fahrt durch drei länder, wobei sich in deutschland die verspätungen im minutenbereich aufzuaddieren begannen. ich hätte gerne auf die bestätigung aller vorurteile verzichtet, aber immerhin kamen wir in münchen nur mit 5 minuten verspätung an. trotzdem wurde es dann ein bisschen spannend: denn bei der einfahrt des zuges erfuhren wir, dass unser anschlusszug fünf minuten früher abfahren würde als geplant. interressant auch die anlage des kopfbahnhofs: ein paar gleise in der mitte gehen bis in den bahnhof, jeweils seitlich gibt es zusätzliche stummelgleise von denen man im ungünstigsten fall (letzter wagen) erst mal ein ganzes stück laufen muss, um nur überhaupt mal in die bahnhofshalle zu kommen. wir hatten den joker gezogen: ankunft auf gleis 30 war noch ganz ok, aber halt letzter wagen, also erst einmal rein in den bahnhof dann um die ganzen kopfgleise herum, auf der anderen bahnhofseite ein ganzes stück heraus aus dem bahnhof, und dann aufs alleräusserste stummelgleis 5. 1100 meter slalom um nicht ganz wenige andere fahrgäste (fussballspiel soll es auch noch gegeben haben) in zehn minuten fand ich ganz ok für uns, ich kann aber nicht ausschliessen, dass ich mit dem ungewohnten rollkoffer eventuell ein paar menschen umgefahren habe, sorry dafür.  was uns noch mehr wunderte als der insgesamt desolate zustand des hauptbahnhofs der bayerischen hauptstadt war das vollständige fehlen einer unterführung der gleise. sollte ich wieder einmal in münchen umsteigen müssen und eventuell selbst oder mitreisende schlecht zu fuss sein, planen wir besser deutlich mehr als 24 minuten (minus 5, von denen wir nichts wussten) umsteigezeit ein... 

im zug richtung budapest war uns dann vor allem eines, nämlich warm. nach pünktlicher abfahrt fuhr sich auch dieser zug bis zur österreichischen grenze bei salzburg wieder ein bisschen oder vielleicht doch ordentlich verspätung ein, holte aber in den knapp 650 kilometern ereignisloser reise bis budapest fast alles wieder auf. 

das wetter unterwegs war teilweise scheusslich, irgendwo in österreich sogar mit schnee (auf den bergen jetzt sowieso, aber auch auf den dächern der unmittelbar durchfahrenen orte) und irgendwann waren wir am ziel. oben im bild die donau schon in ungarn.

die bahnhofshalle ähnelt von innen dem zürcher hauptbahnhof sehr, von aussen vielleicht auch, aber zürich ist schon seit so vielen jahren im umbau, dass ich vergessen habe, wie das gebäude aussieht. ich wäre am liebsten an jedem schild stehen geblieben, um zu lesen was da steht (und genau nichts zu verstehen, ausser bei lehnwörtern aus lateinischen oder germanischen sprachen) ich glaube, so sprachlich desorientiert war ich schon ganz lange nicht mehr, eventuell seit den frühen neunzigern als ich das erste mal in ein land mit slawischer sprache reiste.

aber wir mussten weiter - zuerst in die metro (die bereits installierten wochentickets sind ein segen!) mit einer ganz langen rolltreppe runter und auf der anderen donauseite dann mit einer noch längeren wieder hinauf (ich mache fotos, wenn es mir nicht mehr schwindlig wird dabei), dann weiter mit dem bus bis zu unserer unterkunft auf dem burgberg.

nach zwölf stunden bahnfahrt hielten wir es nicht lange in unserer ferienwohnung mit blick auf einen innenhof mit zwei kastanienbäumen aus, sondern spazierten gleich mitten in eine art instagram-happening hinein.

nachthimmel und beleuchtete sehenswürdigkeiten: matthiaskirche und fischerbastei.

und das parlament am anderen donauufer. 

wir liefen dann noch den kompletten burgberg ab, das ist hier ja alles komplett kitschig und überladen und dazu noch aufs effektvollste beleuchtet und auch am abend waren noch reichlich stadtführungen unterwegs. ich staune und fremdele noch ein bisschen mit so viel instagrammablen ansichten überall, aber die ferienwohnung ist fein und morgen sehen wir dann weiter und sowieso gibt es ja auch noch jede menge andere stadtteile, wir haben ein öv-ticket und gegen einen täglichen abendspaziergang zur halaszbastya ist auch nichts einzuwenden.

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