ich hätte lust auf thermalbad gehabt, aber dann sah es schon kurz nach zehn so aus, als ob der hochnebel einem sonnigen tag weichen wollte. also planten wir einen kleine runde durch den steinbruch schümel in holderbank und durch den wald zum schloss wildegg.
auf der untersten ebene des ehemaligen steinbruchs. (das auto liessen wir auf dem parkplatz am kreisel mit dem ammoniten, da darf man vier stunden parken, das reicht aber gut für die runde. sie ist nur etwas mehr als 4 km lang, aber mit schauen und ein paar kleinen abstechern braucht man mehr als die eine stunde, die die app angibt: https://swisstopo.app/i/5/QY95R4SH)
der "schümel" ist heute ein 18 ha grosses naturschutzgebiet, von 1913 bis 1980 wurde es als steinbruch für die holderbank cement und beton genutzt.
hier kann man die falten des jura aus allernächster nähe bestaunen.
als schiessplatz dient der steinbruch auch noch - wir hatten glück, gestern wäre hier alles gesperrt gewesen, weil schiessbetrieb. heute freuten wir uns an der schnecke auf dem durchfahrtsverbot.
weiter oben sahen wir dann auch noch gämsen (oder geissen) - vielleicht können sie sie beim vergrössern des bilds finden, sie sind am oberen rand des steinbruchs.
auf der obersten ebene verliessen wir den steinbruch - nach rechts zweigt ein weg in den wald ab.
steil geht es in sicherem abstand zur abbruchkante des steinbruchs im wald bergauf, bis man fast auf dem sattel in richtung lupfig steht (weiter oben hat es auch noch einen grillplatz, hier war, wie auf allen grillplätzen, heute was los).
wir bogen schon früher rechts ab, auf einen weg, der auf halber höhe immer entlang der bergflanke sanft bergab führt. an den bäumen am wegesrand kann man gut sehen, dass es den weg schon lange gibt. wir fanden am wegesrand eine herkuleskeule, einen seltenen speisepilz, der allerdings eher als rarität als delikatesse gehandelt wird. wir liessen ihn stehen.
dieser weg führt direkt zum schloss wildegg.
dort hatte die sommerbepflanzung ganz offensichtlich schon ausgedient.
der rosengarten ist aber auch so schön.
am schloss darf man auch ohne eintrittskarte ins café - wir nahmen je eine schale (milchkaffee) und teilten uns was süsses.
schlauerweise muss man auch für den besuch des cafés durch den museumsshop gehen... wir nahmen mit: drei blumenzwiebeln der sorte narzisse rip van winkle - sieht auf dem bild nicht wie eine narzisse aus, ich bin gespannt!
und dann gingen wir den kurzen weg nach holderbank zurück, sinnigerweise heisst er schlossweg und führt direkt zum kreisel, an dem wir geparkt hatten.
unterwegs haben wir noch ein paar kastanien aufgelesen - ich hatte schon befürchtet, ich hätte die verpasst.
zuhause dann noch: nachgereifte tomaten zu sosse verkochen, schokopudding kochen, wäsche waschen, bloggen über die vergangene woche, telefonieren mit der tochter, die die letzten wochen auf dem segelschiff geniesst, hefeknödel vorbereiten und kochen, dazu gibt es pfifferlinge (vom markt) und salat. später vielleicht ein film oder ein neue serie.
nun sind es ein paar bilder mehr als 12 geworden - ich schicke meinen beitrag trotzdem zum heutigen 12 von 12 auf caros blog draussen nur kännchen, dort findet ihr auch eine erklärung, was das 12 von 12 bedeutet.
ein spannender ausflug - für so etwas bin ich immer zu haben, denn alte steinbrüche ziehen mich immer magisch an. meist findet man noch interessante steine, versteinerungen, windflüchter oder ähnliches.
AntwortenLöschendieser hier ist sehr beeindruckend mit seinen faltungen und dass es dort gämsen gibt, finde ich großartig (ich glaube sie gesehen zu haben!).
für kaffee und leckereien in einem schloss würde ich auch einige kilometer gehen!
liebe grüße von mano
Immer wieder faszinierend, die schrägen Schichtungen des Jurakalks. Dieser Steinbruch mit seiner Arenaform ist auch ganz besonders. Grinsen musste ich als ich die Süßigkeit in oranger Metallfolie sah. Einerseits, weil ich gar nicht weiß wie sie bei euch genannt werden. Hier in der Steiermark heißen sie Schwedenbomben, und ich habe heute auch eine bekommen, allerdings nicht die illustre aus der Schweiz. Die durfte ich aber auch schon kosten, letztes Jahr in NRW, direkt aus der Schweiz geliefert :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, heike
Tja, die Süssigkeit in der Metallfolie sollte man eigentlich nicht kaufen, weil der Hersteller sich weigert, vom politisch unkorrekten Namen Abstand zu nehmen und das Ding Schokokuss zu nennen. Weil ich aber weiss, dass der Mann es (nicht den Namen) gerne hat, hab ich ihm einen mitgebracht. Schwedenbombe.... hat das was mit den Schweden im 30jährigen Krieg zu tun?
LöschenFällt mir ein: in Brünn haben wir im Schwedenhaus gewohnt - da ist ein Fresko mit irgendwas zum Thema Dreissigjähriger Krieg drauf...
Ich bin ja auch mit dem politisch unkorrekten Namen aufgewachsen. Schokokuss ist mir so ungewohnt, dass es mir nicht eingefallen ist. Woher der Name Schwedenbombe kommt, konnte mir noch kein Steirer beantworten. Ein Schwedenhaus in Mähren ist dann nicht ganz so ungewöhnlich, war Mähren doch leidtragendes Kriegsgebiet, die Schweden Vorkämpfer der protestantischen Seite und der schwedische König Gustav Adolf eine tragische Figur des Dreißigjährigen Kriegs, ebenso wie der in Mähren landbesitzende Wallenstein. Ich kann mir vorstellen, dass man in Mähren und Böhmen auf Schritt und Tritt über Erinnerungen an den Dreißigjährigen Krieg stolpert. Ich finde ja schon sehr speziell, dass sehr vieles zeitlich in die Zeit vor und nach der Schlacht am Weißen Berg eingeordnet wird. Habe ich so erst durch eine tschechiche Historikerin und Studienkollegin kennengelernt, seither fällt es mir immer wieder auf. Würde mich interessieren, ob dir das auch schon untergekommen ist.
LöschenLiebe Grüße, heike
Na klar - das ist das nationale Trauma, danach war Böhmen nicht mehr unabhängig, nicht mehr reformiert, eigentlich kein eigenständiges Land mehr - bis zur Gründung der ersten Republik. Und vor allem war die tschechische Sprache danach nicht mehr unbedingt Amtssprache und wurde als Sprache der ungebildeten Bevölkerung betrachtet, in der Folge entsteht zwar noch LIteratur auf dem Gebiet Böhmens und Mährens, aber halt vorwiegend auf Deutsch. Vieles was zwischen 1919 und der unmittelbaren auf den zweiten Weltkrieg folgenden Zeit schief lief zwischen den Deutschen, den Österreichern und den Tschechen ist zwar vordergründig auf Hitlers Grossmachtbestrebungen zurückzuführen, aber die Verletzungen liegen eigentlich viel tiefer und gehen auf diese Zeit zurück.
LöschenHihi, das mit der Nuss war ja sehr freundlich. Vielleicht ein zuvorkommendes Eichhörnchen... Ich bin natürlich restlos begeistert von dem Schneckenschild. Danke fürs Zeigen!
AntwortenLöschenLG
Centi
Ja, wir denken auch, dass das das Eichhörnchen war. Wenn nur die Katzen es nicht immer jagen würden...
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