Sonntag, 15. Juni 2025

kw 24 - erste sommerliche tage

heiss ist es geworden im verlauf dieser woche - heute sonntag sollen allerdings schon wieder gewitter abkühlung bringen, leider aber auch unwetter. nachdem wir uns anfang der woche noch schwer getan haben, ins nach den kühlen regentagen auf 17 grad abgekühlte bädle zu steigen, waren wir am samstag schon sehr froh um die abkühlung - allerdings jetzt bei 20 grad wassertemperatur. 

den pfingstmontag haben wir für eine weitere ziellose radtour in der näheren umgebung genutzt - abseits der radwege war es im wald und auch sonst sehr, sehr ruhig. 


die arbeitswoche war gut durchgetaktet - zwei vormittage und ein nachmittag in der werkstatt haben die fertigstellung der bestellten und auch noch ein paar überschüssiger sitzfilze ermöglicht. 



im kulturzentrum ist es gerade in meiner eigentlichen arbeit ruhig - dass ich trotzdem genug zu tun hatte, dafür sorgten diese woche eine weitere person, die sich ihren potentiellen arbeitsplatz anschauen kam sowie infrastrukturelle querschläger. am wochenende klärte sich zumindest die postenbesetzungssituation in der momentan bestmöglichen variante, eine zusage der ausgewählten kandidatin vorausgesetzt. 


wir haben jahreszeitlich gut gegessen - am scharnier zwischen spätfrühling und frühsommer. will heissen: am montag gab es den letzten spargel der saison, am samstag eine artischocke als vorspeise zum später gegrillten lammrücken. und ich sehe, dass die gelben tischsets nicht die beste wahl als hintergrund sind.


ausserdem produziert unser garten in diesem jahr reichlich eigene erdbeeren! himbeeren auch, nur eben nicht reichlich. die tomaten wachsen und haben bereits angefangen zu blühen, ein paar kefen gab es, bald sind auch die träuble reif. so richtig viel ist das alles nicht, aber wir freuen uns daran. (und die eigenen erdbeeren sind defintiv die besten - das kilo überreife erdbeeren, das wir am samstagabend geschenkt bekamen, haben wir einfach püriert und eingefroren, das gibt dann irgendwann auch mal erdbeertiramisu.)

am heutigen sonntag werden wir noch gemütlich zusammen im garten frühstücken, dann werde ich für zwei tage in die alte heimat fahren, um meine mutter zu besuchen. und was das beste ist: es gibt zwar immer ein paar kleinigkeiten zu erledigen, aber es wird einfach ein besuch sein, an dem wir es und zusammen gut gehen lassen! ich freue mich.

einen erdbeerzwerg als zuwachs im garten gab es noch - mitbringsel vom erdbeerfest bei meiner arbeitgeberin.


Donnerstag, 12. Juni 2025

12 von 12 im juni 2025

der tag startet mit den üblichen häuslichkeiten, von denen es keine fotos gibt. dann fahre ich in die werkstatt und mache mich ans produzieren. zur zeit entsteht eine serie von sitzfilzen aus wollresten, die ich zuerst zu zweiseitigen vorfilzen verarbeitet habe, dann zerschnitten und am ende wieder zusammengesetzt.

ein teil der sitzfilze ist bereits vorbestellt, irgendwie sind diesmal viele ton in ton geworden, aber das ist jetzt halt so.

 
um viertel vor zehn esse ich auf dem balkon vor meiner werkstatt mein frühstücksmüsli, auf das ich heute morgen noch keine lust hatte. 

als ich die werkstatt verlasse, sind sieben sitzfilze fertig und vier weitere geflochten und angefilzt - das heisst, dass ich morgen nachmittag mit allen elf filzen fertig sein werde.

zuhause erwartet mich dieser zettel - ich hatte am morgen schon die nasse strasse gesehen, aber angenommen, dass es da halt wieder einer mit dem rasensprengen gut gemeint hat - war aber wohl doch eher ein wasserrohrbruch.

ich überlege mir noch kurz, ob ich wasser in eimern für die toilette bunkern soll - aber lasse es dann doch, es hat ja draussen noch eine menge voller giesskannen. aber zwei flaschen sprudelwasser mache ich mir dann doch. und dann gibt es mittagessen, restenudeln von vorgestern mit zucchetti und aubergine.

gleich darauf geht es auch schon los mit der baustelle - wenn mich jemand gefragt hätte, hätte ich unser auto schon auch noch weggestellt.

wasser für den grossen nachmittags-chococino gab es noch im wasserfilter. bisschen gelesen, bisschen gearbeitet.

und die tomaten gegossen - natürlich mit regenwasser. kurz vor vier muss ich los, mit dem auto, ausgerechnet heute. ich nehme den eigentlich verbotenen schleichweg, anders geht es heute einfach nicht.

immer wieder schön - am bauernhof, auf dem "meine" zackelschafe leben, gibt es auch kunst - hier eine entschleunigungsmaschine - als ob es die hier oben überhaupt brauchen würde. wir sitzen ein bisschen im schatten und ich lasse mich bei einem glas wasser aus laufende bringen: ein bisschen was von den schafen, ein bisschen dorfgossip.

die schaufeln mag ich auch sehr gerne. beim letzten besuch habe ich sie zum ersten mal im wind sich bewegen und tönen hören.

über all dem habe ich es glücklicherweise geschafft, meine wolle nicht zu vergessen. 

zuhause geht es bei 18 grad wassertemperatur erst mal ins bädle, dann sitzen wir noch eine weile in der sonne. bis ich in die küche verschwinde um abendessen vorzubereiten - es gibt heute aloo gobi, leicht angepasst an die erntesituation durch das auftauchen von circa 12 kefen.

heute abend ist es endlich so weit, dass ich diesen blogbeitrag zu 12 von 12 draussen auf der terrasse schreiben kann. ich schicke ihn jetzt zu den anderen 12erln bei frau kännchen... 

 

oh . im juni lässt es sich wohl gut zwölferln.... 

12von12 im juni 2024

12von12 im juni 2023

12von12 im juni 2022 

12von12 im juni 2021 

12von12 im juni 2020 

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12von12 im juni 2014 

12von12 im juni 2011


 

Montag, 9. Juni 2025

kw 23 - nass (draussen und drinnen)

zwei dinge begleiteten mich durch die woche: die abklingende erkältung und viel regen. 

montagmorgen wollte ich eigentlich nur kurz im kulturzentrum vorbeischauen, um den zustand nach vermietung zu überprüfen - leider wars mal wieder nicht so aufgeräumt wie abgemacht, zuerst ein schockmoment wegen zerlegter spülmaschine, dann ein bisschen saubermachen für die eintreffende krabbelgruppe, dann das durcheinander in der küche beseitigen. bis ich zu den eigentlichen tätigkeiten wie telefonieren und mails durchschauen kam, wars dann schon reichlich spät. noch später kam ich endlich in die werkstatt, geplant hatte ich einen halben werkstattvormittag, aber wenigstens habe ich es noch geschafft, ein paar fertige filzhausschuhe auszuliefern. 


späte mittagspause, immer noch ziemlich erledigt von der erkältung, dann häusliches in der küche und am laptop für den verein. kai kam angekündigt spät nach hause, wir kreuzten uns gerade noch so, bevor ich zur vorstandssitzung im kulturzentrum losmusste - dort dann erst noch eine aufgeregte kursleiterin und ein wassereinbruch durch die decke, dann die sitzung, der ich mich nach abhandlung der für mich relevanten punkte entzog. 

mitten in die ganzen feiertage hatten wir einen weiteren freien tag geplant - am dienstag aber mit einem konkreten ziel: ausstellung und geisterbahn zu ehren des hundersten von jean tinguely im museum tinguely in basel. 

der tag startete trotzdem im kulturzentrum - kontrolle der auffangbehälter und benachrichtigung der hausverwaltung in sachen wasserschaden. anschliessend traf ich mich mit kai am bahnhof, ich besorgte kaffee und gipfeli und wir frühstückten im zug. in basel gingen wir zu fuss zum museum und waren dann erst noch zu früh da, ich hatte 10 uhr öffnungszeit angenommen, tatsächlich öffnete das museum aber erst um elf. so sahen wir uns erst mal die kunst-geisterbahn von augustin rebetez und rebecca moss von aussen an. 


 

nachdem wir die sachen von rebetez bereits im kunsthaus aarau und in seinem eigenen haus und garten bei neuenburg gesehen hatten, wollten wir uns das nicht entgehen lassen...



 

dann ging es aber erstmal in die ausstellung im museum - ein paar noch nie gesehene dinge von tinguely gab es für uns zu entdecken - darunter vor allem die sich selbst zerstörenden maschinen, die es nur im film noch zu sehen gibt - aber eigentlich waren wir schon so oft da, dass wir fast alles schon gesehen haben. faszinierend bleibt es trotzdem und heute fielen uns dann vor allem die parallelen zu rebetez auf. 

und die riesigen krachmachmaschinen sind halt schon immer auch ein augenschmaus (naja, ohrenschmaus sind sie ja keineswegs, siehe name.) 

und dann gings in die geisterbahn! - ich beschränkte mich aufs gucken, kai hat mitgefilmt. knapp eineinhalb minuten dauert die fahrt und ja, es ist eine geisterbahn! 

da wir nun schon mal im park waren und weiter vorne ein kiosk zum mittagessen lockte, gabs feine bratwürste mit senf und brot - und anschliessend ein gewitter, das uns unter den schirmen festhielt, bis der kioskbetreiber uns wegschickte (schirme zu und feierabend, heute wirds nicht mehr besser - stimmte im wesentlich auch)

wir kehrten ziemlich nass noch einmal ins museum zurück und schauten uns noch ein paar sachen an, hatten aber nicht mehr so rechte muse. als der regen aufgehört hatte, spazierten wir in richtung wettsteinplatz auf der suche nach einem café, stiegen dann doch noch in eine strassenbahn zum marktplatz und nahmen im café beschle kaffee und eine mandelschnecke. dann liessen wir uns noch ein wenig durch die strassen am spalentor treiben, aber das wetter war einfach zu regnerisch und so entschieden wir uns nach hause zu fahren und nicht auch noch zum abendessen in basel zu bleiben. 

den mittwoch hatte ich mir als arbeitstag im kulturzentrum geplant - das funktionierte auch ganz gut, allerdings kam ich dann zu nicht viel, weil erstens eine person zum schnuppern wegen der ausgeschriebenen stelle da war und auch sonst mal wieder ein taubenschlag: immer noch wasserschadentelefon, handwerker im haus, die das wasser im keller abstellten und damit meine waschmaschine lahmlegten (stellte sich als halb so schlimm raus), freiwillige auf dem weg zum erdbeerpflücken und mit erdbeeren am aufbauen für marmeladeeinkochen, ein einführung für eine vermietung und fotoaufnahmen für ein neues veranstaltungsformat. 

zuhause dann mittagspause, bügeln, vorbereitung für eine besprechung und besprechung neue website verein. kai servierte spargelsalat und anschliessend war nicht mehr viel.

den donnerstag kennen wie ja schon ausführlich - kleiner nachtrag, die ergebnisse des werkstattmorgens: 

am freitag ergab sich eine weitere gelegenheit bei der krankheitshalber verpassten schafschur dabei zu sein - weswegen ich nach vormittäglicher putzrunde, unterbrochen von einer verschobenen tschechischlektion, und einem besuch einer vereinskollegin in der offenen werkstatt um vier auf den bauernhof fuhr, dort zunächst die bereits geschorenen vliese sortierte und anschliessend scherer simon kennen lernen durfte. 

ungarische zackelschafe vor und nach der schur. - am eigentlichen schurtag war die welle der schermaschine kaputt gegangen, deshalb blieben ein bock, vier auen und acht lämmer ungeschoren.

die sind jetzt aber auch von ihrer wolle befreit (die zwei jüngsten lämmer im bild nicht) und ich habe drei säcke voll davon momentan noch auf dem bauernhof stehen, aber schwer vor, sie kommende woche abzuholen. 

am samstag ging es dann endlich wieder mal auf den markt in waldshut - leider auch wieder mit viel regen, dementsprechend machten wir grosseinkauf, aber trödelten nicht ausführlich auf dem markt herum. am nachmittag auch keine gartenarbeit, weil immer noch schlechtes wetter, der regen hörte knapp so auf, dass ich noch einen strauss rosen für eine einladung zum spielen bei freunden schneiden und wir trocken zu ihnen radeln konnten. 

wir wurden mit spanischen tapas verwöhnt - und kamen auch noch zum spielen, mit "five crowns" wieder mal ein neues spiel gelernt!

da wir sonst immer freitags spielen, den termin aber wegen schafschur spontan verschoben hatten, ist mein wochenendgefühl ein wenig durcheinander und auch der sonntag wartete mit immer noch nicht wirklich schönem wetter auf. wir haben uns aber entschlossen, wenigstens noch einen abschiedsbesuch am kohlenmeiler zu machen - treffen dort nur noch zwei schon ein wenig erschöpfte köhler, die den deutlich geschrumpften haufen gerade mit dicken planen abdecken - so darf er nun bis im september auskühlen, dann werden die holzkohlen entnommen. 

auf dem rcükweg fahren wir einen langen umweg durch den wald - und durch die felder mit blühstreifen.

abends haben wir die beiden söhne zum grillen eingeladen, das wetter trägt nicht wirklich dazu bei, es ist windig und auch ein wenig kühl, aber wir halten es immerhin auf der terrasse bis nach acht aus, dann telefonieren wir noch alle mit der tochter auf ihrem schiff und die jungs staunen bei einer führung durch den aktuellen lebensort der schwester... 

die nächste woche ... wird vermutlich auch nicht ruhiger werden, startet aber immerhin mit einem feiertag!

Donnerstag, 5. Juni 2025

#wmdedgt - 5. juni 2025

wie an jedem fünften eines monats fragt frau brüllen ins internet hinein: was machst du eigentlich den ganzen tag, abgekürzt #wmdedgt und ich bin heute eine von denen, die antwortet:

grauslich schlecht geschlafen, eher mehr gelesen als geschlafen. geht mir also das, wovon ich gestern immerhin kai ausführlich erzählen konnte, doch näher als gedacht. schau an. 

aufstehen, frühstück machen: zur zeit gibt es wieder lupinenkaffee und endlich pfirsiche ins müsli (zwei äpfel dümpeln noch irgendwo, ich traue mich aber nicht, sie zu essen, die letzten waren schon sehr, sehr mehlig). danach immerhin kurz vobabeltrainer und ein bisschen duolingo, die eule war schon wieder traurig, weil ich mich in der demotion zone befunden habe. dann einfach zusammengepackt, weil mir die einsicht dämmerte, dass ich doch noch kurz im kulturzentrum vorbeischauen sollte, weil ja gestern der dachdecker da war und den wasserschaden und seine ursache besichtigt hat. und auch gleich noch das beschädigte oberlicht (blumentopf oder besen drauf gefallen beim gewitter) mit einer plane vorerst abgedichtet hat. wannen und eimerchen habe ich dann weggeräumt - ich staune immer mal wieder, wie wenig selbständig die drölfzig anderen personen sind, die da aus- und eingehen und nicht in der lage sind, unter ein tropfendes fenster einen eimer zu stellen oder auch mal dieselben wegzuräumen. naja, man will halt ja nix falschmachen, was ich beim wegstellen noch verstehe, aber beim hinstellen echt nicht.

kurz vor acht war ich in der werkstatt, auch dringend nötig, weil hier gab es dinge aufzuräumen und ein paar sachen vorzubereiten, bevor mein werkstattbesuch kurz vor halb neun eintraf. plan war, finken für eine reborn-puppe herzustellen, die den herrn begleitet, der als frau mit kind an mittelalterveranstaltungen geht. er erschien super vorbereitet, hatte bereits eine vorlage gezeichnet und digital in allen möglichen prozentstufen vergrössert. sein hintergrund technische konstruktionen; und ich musste ihm dann halt erst mal sagen, dass die 30% schrumpfung, die in filzbüchern mantraartig wiederholt wird, nicht in der fläche, sondern in der strecke gemeint ist (also eigentlich falsch angegeben). er trug es mit fassung, wir suchten die passende vergrösserung heraus, er hatte zusätzlich auch noch wolle von walliser schwarznasen mitgebracht, die er auf meine anregung hin mit bergschafwolle ergänzte. 

dann zwei stunden vormachen - nachmachen: ich war begeistert, wie jemand, der sich wirklich für etwas interessiert, so rasch begreift und dann auch noch so gut umsetzen kann, was an handgriffen notwendig ist. gegen elf uhr waren die finklein fertig gefilzt, der rest wird dann zuhause erledigt. ich bin gespannt auf ein foto von den fertigen schuhen - das puppenkind trug ein gewebtes leinenkittelchen, alles handgenäht. 

also heute früher feierabend, ich räumte noch ein wenig auf und fuhr dann zum mittagessen nach hause. die brotdose gab gerade noch genug her, ist das also auch mal aufgebraucht. 

das wetter war nach der serie von gewittern in den letzten tagen nicht schön und nicht einmal mehr so richtig warm und so cancelte ich den schwimmbadbesuch ein weiteres mal, husten und schnupfen plagen mich immer noch, da muss ich nicht dringend im freibad schwimmen gehen. anstattdessen ausführlicher mittagsschlaf, war notwendig.

danach machte ich mir einen kaffee und setzte mich ein bisschen in den garten - was man um diese jahreszeit nur mit scheuklappen tun sollte. oder halt auch nicht: abgeblühte spornblume geschnitten, winterjasmin in form gebracht, wanne mit verschiedenen lauchgewächsen aufgeräumt, schnittlauch, schnittknoblauch eingefroren. erdbeerchen, himbeeren und träuble gepflückt und zu einem glas dreifruchtmarmelade verkocht. 


wie malerisch kann eigentlich ein grüngutkübel sein?

dann kam auch schon kai nach hause, wir tranken einen schluck weisswein im garten, ich kochte rüeblitäschtli mit salat zum abendessen. und jetzt habe ich gerade noch für die morgige tschechischstunde genitiv singular und plural wiederholt. 

nachher noch ein bisschen weiter bei the affair schauen und bald ins bett - und dann einfach nicht dran denken, dass sich entweder in dem einen thema nichts getan hat oder man es mir halt erst nächste woche mitteilt, was. vollendete tatsachen dann vermutlich, ich bin nur gespannt, wie sinnvoll es war, dass ich mir neulich zwei abende um die ohren geschlagen habe, um meinen senf zu einem thema dazuzugeben, das mich in allererster linie betreffen wird.

Sonntag, 1. Juni 2025

kw 22 - halb krank, halb ferien

sehr kurze arbeitswoche. 

den montag hatten wir vor langer zeit mal als freien tag festgelegt - es gibt da nämlich eine durchaus nicht zu leugnende differenz zwischen der ferientagsmenge von kai (sechs wochen? sieben wochen?) und von mir (fünf wochen.) und die versuchen wir nun durch einzelne gemeinsame freie tage zu verwerten, wobei ich bei einer beschäftigung von 20 prozent theoretisch nicht mehr als einen ganzen tag in der woche anwesend sein muss, es allerdings de facto halt so aussieht, dass ich eher fünf tage 1.67 stunden arbeite als nur einen tag 8.4 stunden. 

also verlängertes wochenende. hier möchte ich noch einen kleinen exkurs anschliessen: ich überlege ja immer wieder, ob ich im blog auf meine wochenposts den unter historiker*innen verbreiteten begriff des "langen jahrhunderts" adaptieren soll - verwendet wird er vor allem dann, wenn sich poltisch-historische entwicklungen nicht an die jahrhundertschwellen halten (haha, warum sollten sie auch?)  und halt eine entwicklung schon vor der jahrhundertwende beginnt oder darüber hinaus ragt. analog gibt es dann auch den begriff des kurzen jahrhunderts (für das 20. jh). ich vermute aber, das mich das arg durcheinander bringen würde und am ende dann ereignisarme wochenstummel übrigblieben, die dann prompt unter den tisch fielen. also: eher nein.

nochmal also. freier tag am montag. und gar nicht mal so schönes wetter. vorwiegend regnerisch, aber dann doch nicht so schlimm, weil wir die zeit gut nutzen können, um das, was kai vom ausräumen der wohnung seines vaters mitgebracht hat, zu sortieren. und als es dann endlich nicht mehr regnet, setzen wir uns dann doch noch auf die fahrräder und fahren durch den ziemlich nassen und stellenweise auch ein wenig schlammigen wald und besuchen die köhler, die ihr lager am siggenberg aufgeschlagen haben. 

für die führung sind wir zwar offiziell ein bisschen sspät dran, wir bekommen aber noch eine private einführung in den meilerbau.

und entdecken hier ein stück des feuerungskanals, der in der mitte des meilers später dafür dient, das ganze in brand zu setzen.

die köhler haben sich in einem alten steinbruch eingerichtet - bis der meiler durchgeglüht ist, bleiben sie vor ort und müssen teilweise alle zwei stunden (auch in der nacht) nach dem rechten sehen.

auf dem rückweg wird das wetter immer besser und ich kann den idyllischen blick auf kirchdorf, einen teil unserer gemeinde festhalten. 

mein einziger arbeitstag im kulturzentrum (neben ein paar stippvisiten wegen kleinigkeiten) ist der dienstag, vormittags versuche ich meine arbeit zu erledigen, am abend bin ich dann bei zwei vorstellungsgessprächen dabei, in denen eine nachfolgerin für meine kollegin gesucht werden soll - beziehungsweise beim zweiten gespräch verabschiedet sich die vereinspräsidentin nach kurzer zeit und ich darf das gespräch mit dem kassier, der noch kürzer als ich dabei ist, zu ende führen. joa, premiere, so was hab ich auch noch nie gemacht. glücklicherweise bereite ich mich ja grundsätzlich gut vor und darf immer wieder auf kais coaching für solche gelegenheiten zurückgreifen...

mittwoch arbeite ich in der werkstatt - der letzte vorfilz aus wollresten wird fertig, demnächst kann es weitergehen mit der produktion von geflochten-gefilzten (und bereits vorbestellten) sitzfilzen. 

es regnet immer noch, und ich skippe das schwimmen, das ich bereits vom dienstag auf den mittwoch geschoben habe, unter anderem wegen einer heraufziehenden erkältung. kino am abend geht dann aber doch noch. nach "dreams" am vergangenen sonntag sehen wir uns "sex", den ersten teil einer filmtrilogie des norwegischen regisseurs dag johan haugerud im kleinen orient-kino an. viel dialog, anstrengend, weil originalsprache und untertitelt, handelt der film von zwei männern in heterosexuellen beziehungen, die durch unerwartete erfahrungen ihre wahrnehmung von sexualität, geschlecht und identität in frage stellen. - in dreams (auch bereit stark dialoglastig) verfolgt haugerud ein ähnliches thema - es geht hier um die verliebtheit einer sechzehnjährigen in ihre französischlehrerin, die zu spannungen innerhalb der familie führt, weil ihre mutter und großmutter mit ihren eigenen unerfüllten träumen und wünschen konfrontiert werden. aufmerksam wurde ich auf die trilogie, von der wir hoffentlich auch noch den dritten teil "love" sehen können,  durch einen artikel in der republik, den ich mit ihnen als abonnentin teilen darf. 

am donnerstag ging es mir dann auch nicht besser und aus einer mischung aus wut über das schlechte timing der erkältung und einfach kranksein schaffte ich es nicht, kai alleine zum konzert von patrick wolf im dynamo in zürich zu schicken, sondern schleppte mich halt dorthin, worauf wir beide nicht viel von diesem ausflug hatten, kai immerhin ein bisschen mehr als ich. 

der limmat entlang war es feiertäglich belebt, aber nicht so trubelig, dass wir nichts zu essen bekommen hätten.

eingekehrt übrigens beim "parkplatz" - wo ich mir wieder nicht getraut habe, die kapitalismuskritischen sprüche zu fotografieren.

das konzert war scheints gut - ich fand es stellenweise zu laut und breiig abgemischt, aber vielleicht musste das ja auch so. viele menschen hat herr wolf leider nicht angezogen und davon gingen dann doch auch noch etliche schon vor dem ende des konzerts. auch eigentlich schade. 

die restlichen tage des verlängerten wochenendes gab ich dann den sinnlosen kampf gegen die erkältung auf und hing halt mehr oder weniger tatenlos im immerhin sonnigen garten herum. 

kaum ist es warm, gibt es auch schon die ersten gewitterwolken über dem schwarzwald. gewitter dann jeweils am samstag und sonntag gegen abend.

garagenrose.

pfingstrosen. schon ein bisschen wild.

die clematis, die im letzten jahr garnicht wollte, ist dieses jahr echt schön.

habichtskraut. überall. 

wildromantisch ist wahrscheinlich die schmeichelhafte bezeichnung für das chaos.

man kann übrigens tatsächlich in drei tagen den erdbeeren beim reifen zuschauen.

und am sonntag dann tatsächlich noch anbaden! bei fast zwanzig grad gar nicht mal so greislich kalt.