Sonntag, 15. Juli 2018

gaiamothertree

ziemlich spontan haben kai und ich uns heute entschlossen, am nachmittag nach zürich zu fahren, um die installation des brasilianischen künstlers ernesto neto im hauptbahnhof anzuschauen. 

 

 der gaiamothertree, eine aus baumwollbändern von hand geknüpfte monumentale skulptur reicht bis zur decke der bahnhofshalle hinauf.


 wie ein baum besteht die skulptur aus krone, stamm und wurzeln.
schauen sie sich unbedingt die videos auf der seite der fondation beyeler an, in denen man neben verschiedenen statements des künstlers auch sehen kann, wie die skulptur aufgehängt wird!


 von der krone hängen einzelne strukturen herunter.


 die technik ist irgendetwas zwischen häkeln und netzeknüpfen, teils luftig-durchlässig, teils fest und kompakt.


 gegengewichte, die an langen ausläufern in die deckenkonstruktion geschlungen sind, halten die baumkrone oben.


 unten werden die wurzeln von säcken mit erde gehalten.


 man kann auch in die skulptur hineingehen - ein weiter kreis im innern ist weich gepolstert, man kann auf kissen sitzen oder liegen und nach oben schauen, in die doppelte struktur der baumkrone.


 mehrschichtig harmonieren die pflanzengefärbten schnüre mit der architektur der bahnhofshalle.


spannend war es auch, die menschen rund um den gaiamothertree zu beobachten, manche nahmen kaum notiz davon, andere waren ganz offensichtlich wie wir, extra gekommen um zu schauen. zaghaft oder weniger vorsichtig versuchten besucher an den ausläufern zu ziehen (dann kommt bewegung in den baum) oder sogar gegen die erdsäcke zu treten (wohl um festzustellen, wie fest sie stehen).


den gaiamothertree kann man im hauptbahnhof zürich noch bis zum 29.juli 2018 sehen und erleben, es gibt auch ein begleitprogramm mit vorträgen, musik und meditationen.

4 Kommentare:

  1. WOWWOWWOW !!!!!!!!!!!!!!!!
    Super schön !!!
    Leider, leider, leider ZU weit weg !
    Hätte es sooo gerne "life" angeschaut !
    DANKE fürs zeigen !

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  2. Ich habe das Werk schon bei Pia im Blog bewundert. Und ja, ich finde es schön.

    Aber es macht mich auch ärgerlich, weil es auf einmal einen Riesenbuhei gibt, wenn ein Mann sich weiblicher Kunstfertigkeiten bemächtigt und damit gestaltet, auch wenn es der Erdmutter gewidmet ist.
    Mein verstorbener Schwager, Kunsthistoriker, Sammler und Mäzen hat so was früher immer als weibliches Kunsthandwerk abgetan. Aber wenn es ein Mann macht, ist es dann wohl Kunst.
    Als die gute Ruth Asawa Gebilde aus Draht vor 40 Jahren gemacht hat, hatte sie es schwer, dass das als Kunst anerkannt wurde. ( Hier mein Post zu ihr:https://lemondedekitchi.blogspot.com/2016/04/great-women-56-ruth-asawa.html
    Nichtsdestotrotz ist es schade, dass ich nicht so bald nach Zürich komme…

    Eine gute Woche, auch mit weiblichem Kunsthandwerk...
    Astrid

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    1. Ich nehem mal schwer an, dass das Kunstwerk von Frauen gehäkelt wurde. Ist heutzutage oft so, dass die Künstler nur noch entwerfen und das Werk dann von Handwerker ausgeführt wird. Ich hoffe mal, dass mit den 2 Millionen Franken, die das Kunstwerk gekostet hat, auch die Ausführenden gut entlöhnt wurden.

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