Donnerstag, 26. September 2019

die badende

vielleicht wartet ja die eine oder andere auf die fortsetzung des vorletzten posts zum turkmenischen filzen. hier geht es also weiter mit der badenden. sie hatte den recht imposanten durchmesser von 100 cm, also nicht sie alleine, sondern der teppich, den sie ziert. da komme ich schon ziemlich an die grenze dessen, was ich auf einem tisch auslegen kann.


 hier haben gerade die farbigen teile des bilds eine weitere schicht bekommen - mit absicht habe ich einen etwas dunkleren ton für haare und haut gewählt, für den badeanzug dafür einen helleren, mit mehr grünanteilen. ich habe nicht das gefühl, dass viel davon durch die oberste schicht aus kammzug gedrungen ist, aber genau lässt sich das ja nie sagen.


 so jedenfalls sah die badende nach dem ersten wenden aus.
um einen schönen rand zu bekommen hatte ich mich dazu entschieden, die deckschicht auf den rücken umzulegen, und dabei noch kurz darüber nachgedacht, ob das wirklich eine schlaue idee wäre, denn irgendwie kam es mir so vor, dass dabei sehr viele fasern der obersten schicht rechtwinklig zum rand verliefen und durch das umschlagen einer besonderen verkürzung beim anfilzen ausgesetzt sein könnten.


 tatsächlich ist das auch so. wenig schön, hat es vor allem an den stellen, an denen das bild nahe am rand endet, die oberste schicht des hintergrund von den die figur umgebenden linien zurückgezogen. das war vor allem an den ellbogen ...


 und an den pobacken der badenen der fall. hier wurde also ein bisschen extraarbeit notwendig. geduldig habe ich zunächst mit der filznadel fixiert und dann lange in die richtige richtung massierend die lücken geschlossen. sie sind beim fertigen teppich nun kaum noch zu sehen.

trotzdem würde ich den rand in zukunft bei einem solchen filz nicht mehr umlegen - gibt es doch andere möglichkeiten, ihn gleichmässig schön hinzubekommen.


 ein weiteres problem war die resteverwertung der gotlandwolle. ich und das gotlandschaf werden wohl in diesem leben keine freunde mehr werden. da sind zum einen die haare, die überall durchdringen und der badenden eine heftige ganzkörperbehaarung beschert haben. dazu kommen noch viele, viele fasern, die nicht dauerhaft im filz haften bleiben wollen, einfach mal durch ihn hindurch wandern und beim walken in rauhen mengen auf dem boden der werkstatt und auch sonst überall landen.


nun muss die badenden einfach noch in den schönheitssalon, dauerhafte haarentfernung auch in körperfernen regionen ist für sie angesagt.
für diesen zweck habe ich mir übrigens anstatt der einmalrasierer einen rasierhobel bestellt, den ich mit normalen rasierklingen bestücken kann. ich bin gespannt, ob das gut funktioniert und werde berichten. ein bisschen kann man schon am kopf und im winkel des rechten arms sehen, dass da noch einiges zu retten ist. leider waren dann alle einwegrasierer stumpf und so werdet ihr die badenden hier vielleicht noch ein drittes mal sehen.

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