nach ein bisschen sturm und viel regen gestern nachmittag begann der tag eher verhangen. egal, unsere pläne waren gemacht und die sahen einen ausflug nach wernigerode mit dem bus vor. eine knappe stunde liessen wir uns also durch den oberharz schippern, bevor es hinunter in das städtchen ging.
uns erwartete eine sehr, sehr schön hergerichtete altstadt, nach nutzung von passendem bancomat und abstecher in einen süssigkeitenladen machten wir uns auf den weg zum schloss.
wir wählten einen eher steilen anstieg, so dass das schloss erst spät so richtig in sicht kam. mittlerweile war der himmel ganz blau, in der sonne die temperatur warm, aber es wehte ein kühler wind.
wir hatten uns ein wenig über die schlossbesichtigung informiert, führung gab es keine, aber auf der website des schlosses wurde eine app angepriesen, die auf dem weg durch das schloss auskunft geben sollte. es gab allerdings keinen downloadlink, so dass wir uns an der kasse nach dieser app erkundigten und eine mehr als seltsame antwort bekamen: die app funktioniere zur zeit nicht, wegen bauarbeiten.
ein paar schritte weiter, beim betreten des schlosshofs fanden wir dann eine tafel, auf der die nutzung dieses elektronischen guides erklärt wurde - inklusive w-lan zugang und qr-code. und auch wenn das w-lan nicht super schnell war, die aufgerufene website (keine app) bot einen guide durchs schloss. mehr informationen allerdings die gelben din a4 blätter in einzelnen räumen.
der innenhof bietet schon ein ganzes sammelsurium an verschiedenen baustilen, was allerdings nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass das schloss, so wie es jetzt da steht, erst im neunzehnten jahrhundert im stil des historismus von otto von stolberg-wernigerode gebaut wurde. immerhin an traditionsreichem ort, hier stand schon seit dem mittelalter eine höhenburg, die von deutschen königen und kaisern als etappe genutzt wurde.
in den räumlichkeiten, die man auf zwei führungen erkunden kann, ist fotografieren verboten, keine ahnung warum. der erste durchgang führt durch die räume der schlossherrin und des schlossherrn und zeigt deren enge verbindung zum deutschen kaiserreich. auf dem zweiten rundgang kommt man dann durch die räume, die für den könig reserviert waren, wenn er auf der burg weilte. allesamt nicht so wahnsinnig prunkvoll, nicht einmal die festtafel, die den mittelpunkt des zweiten rundgangs ausmacht, dafür aber vorstellbar gemütlich.
am ende hab ich dann doch noch verbotenerweise fotografiert:
eine bleistiftskizze vom wernigeroder rathaus - und für mich eine übung im kurrentschriftlesen. (ich löse mal auf für sie: der eine macht's, der andere betracht's, der dritte acht's, der vierte verlacht's, was macht's?)
über dem harz hielten sich hartnäckig die wolken, während wir in den gartenterrassen des schlosses in der sonne sassen. die höchste erhebung ist der brocken, der war am morgen noch komplett von nebel verhüllt gewesen.
dann ging es wieder hinunter ins städtchen für uns - wir wollten nach nougatverkostung noch souvenirs besorgen, konnten den gleich am ersten urlaubstag verlorenen kameradeckel ersetzen und noch ein paar erledigungen machen. wir assen eine thüringer bratwurst und waren schlussendlich auf der suche nach einem ort für ein getränk auch noch erfolgreich. kurz vor sechs fuhr unser bus zurück nach braunlage - vom busfahrer angeraunzt, dass immer alle den letzten bus nähmen, standen wir die halbe strecke über die berge. und trotzdem - es geht hier auch ohne auto, das schon den vierten tag in folge in der tiefgarage stehen geblieben war.
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