das wochenende war irgendwie ein wenig ein zerfahrenes.
für den samstag hatten wir uns nichts konkretes vorgenommen, aber es gibt ja auch so immer genügend zu tun. zuerst einmal familiensitzung, wie vor einer woche schon, haben wir wieder tageweise das waschen und das kochen für die kommende woche verteilt. in der vergangenen woche hat das sehr gut funktioniert, wir machen also einfach mal so weiter. beeindruckend finde ich bisher, dass es noch nicht einmal darum ging, wer wieviele aufgaben übernimmt.
ausserdem habe ich mit kai den aufräummonat februar geplant, das schrankzimmer und die bücherregale im wohnzimmer sollten wir eigentlich schaffen, obwohl wir ein wochenende verreisen und an einem samstag beide arbeiten werden.
anschliessend probierte ich ein neues gartenspielzeug aus, während kai mit der tochter französische grammatik übte.
beim gartenspielzeug handelt es sich um eine teleskopstange mit einem säge- und einem astscherenaufsatz, mit der man bequem vom boden aus auch den höchsten baum (also den höchsten in unserem garten) stutzen kann. das funktioniert deutlich besser als ich mir das vorgestellt habe und so habe ich am samstag den holunderbaum und am sonntag den silberahorn geschnitten. jeweils in etwa einer stunde!
und weil unsere lange erwartete leinenbettwäsche an der deutschen lieferadresse wartete, sind wir sie am nachmittag noch abholen gefahren, haben ausserdem ein geburtstagsgeschenk besorgt und waren kaffeetrinken und kuchenessen "im deutschen".
zum abendessen gab es huftsteak und rostbraten, bohnen und bratkartoffeln.
am sonntag besuchten wir mit der tochter den jugendgottesdienst zum thema "hoffnung", nach einer weiteren französischlektion und der baumschneideeinlage gabs kaffee und restzopf vom samstag und dann musste kai auch schon los zum flughafen, weil er zwei tage an einer veranstaltung in hamburg sein wird. der rest der familie vertrieb sich den sonntagnachmittag mit herumlungern, arbeit am bildschirm, stricken, lesen, fernsehschauen und die tochter mit einem schwimmbadbesuch zusammen mit einer freundin.
zum abendessen gab es griesbrei mit apfelmus und so langsam aber sicher haben wir jetzt alles eingefrorene aus dem letzten sommer aufgegessen. der vorteil daran, dass das kochen sich auf mehr leute aufteilt: das süsse abendessen ist zurück - letzte woche gab es schon eine zwetschgenwähe und heute eben griesbrei.
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während meiner zeit am lehrerseminar wurde der tag der befreiung des konzentrationslagers ausschwitz-birkenau von bundespräsident roman herzog in deutschland zum gedenktag bestimmt. (seit 2005 durch die vereinten nationen auch international) gut kann ich mich noch an die diskussion mit unserem geschichtstutor erinnern, wie dieser gedenktag im unterricht mit den schülern der unterschiedlichen altersstufen sinnvoll zu thematisieren wäre.
eine gelungene idee habe ich heute dank anke groener gefunden: auf der webseite der gedenkstätte yad vashem kann man sich einen der ermordeten zuweisen lassen und so einer ganz bestimmten person gedenken.
ich denke an hermine barta brate. sie hat in ungarn gelebt, war hausfrau und als sie am 18.5.1944 in der gaskammer in auschwitz ermordet wurde, war sie bereits 70 jahre alt.
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einen artikel, der schon ein bisschen älter ist und in dem es um die frage nach einer deutschen identität geht, möchte ich hier verlinken, einfach weil er zeigt, warum es richtig und notwendig ist, auch 74 jahre nach der befreiung von auschwitz der opfer des nationalsozialismus und anderer verbrechen gegen die menschlichkeit zu gedenken.
roman herzog am 3.januar 1996 in der proklamation des gedenktages:
„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen
zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des
Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid
und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und
jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“
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