Donnerstag, 31. Januar 2019

mittwoch, 30.1.2019 - was lange währt wird endlich... eine umhängetasche!

montag und dienstag waren langweilige werkstatttage mit filzen, aufräumen, saubermachen und dann vorbereiten für den kurs am mittwoch.

zwei frauen hatten sich für den kurs "einfache tasche" angemeldet und standen schon vor der werkstatttüre, als ich dort um zwanzig vor neun eintraf. so wörtlich hat mich noch nie jemand genommen, wenn ich von pünktlichem beginn geschrieben habe! vielleicht streiche ich den passus doch wieder aus meiner erinnerungs- und wegeerklärungsmail - aber super war, dass wir wirklich pünktlich anfangen konnten!

es ist ein bisschen schwierig, die eigenarten der "einfachen tasche" nicht aus dem negativen zu erklären, also nicht zu sagen: kein boden (weil mehrteilige schablone), keine innentaschen (weil zusätzliche schablonen), keine geflochtenen gurte (weil... eintageskurs), keine komplizierte oberflächengestaltung (weil.. siehe oben).
anstattdessen habe ich drei modelle zur auswahl gestellt: eine runde form mit einem griffloch, eine hohe viereckige form mit angefilzten henkeln und eine umhängetasche mit deckelklappe und umhängegurt aus einer form.
was alle diese taschen eint ist die eine, einfache schablone, die umhüllt werden muss und ihre anpassbarkeit an verschiedene grössen und bedürfnisse.

beide frauen entschieden sich für die umhängetasche und hatten sehr konkrete grössenvorstellungen, so dass die anpassungen rasch vorgenommen waren. die farbwahl war schon etwas komplizierter, es wollen ja auch immer eine ganze reihe von kombinationsmöglichkeiten bedacht sein. interessanterweise griffen beide auf eine kombination mit grau  - gute filzeigenschaften! - zurück, das habe ich in anderen kursen auch schon ganz anders erlebt...

für die oberflächengestaltung hatte ich verschiedene anregungen gezeigt, bei beiden frauen wurde es aber - teilweise nach einigem hin und her - eine spirale aus handgesponnenem art-yarn.


 tasche nummer eins wird in zukunft fernglas und vogelbestimmungsbuch tragen dürfen.


tasche nummer zwei ersetzt eine sichtbar lang geliebte gewobene umhängetasche.

für die vorbereitungen war einiges mehr an zeit von nöten als von mir eingeschätzt, erst am nachmittag kamen wir zum eigentlichen filzen, um so mehr staunten die beiden, als es am schluss mit dem schrumpfen auf die richtige grösse dann doch sehr schnell ging!

die klappe und die gurte auszuschneiden kostet immer ein wenig überwindung, aber andererseits hat es auch etwas von zauberei, wenn sich aus der einfachen form plötzlich etwas so komplexes wie eine umhängetasche mit klappe entwickelt.
die berechneten trageriemenlängen haben wunderbar gepasst und so konnte ich nach sechs (also mit einer guten stunde verspätung) zwei glückliche neue taschenbesitzerinnen verabschieden.

nun muss ich - wie die schweizer so schön sagen - "über die bücher" und mir überlegen, wie ich den kurs so gestalten kann, dass ich beim nächsten mal in der zeit bleibe, entscheidungsprozesse erleichtere und von vornherein bestimmte überlegungen ausschliesse, ohne zu sehr im negativen - eine einfache tasche ist nicht... - zu landen. grenzen setzen ohne einzuengen, oder so etwas...

wie macht ihr das, ihr anderen kreativen kursleiterinnen? ist das in euren kursen überhaupt ein thema? vielleicht mögt ihr mir da mal was dazu schreiben...



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