Samstag, 15. September 2018

tagebuchbloggen samstag

falls ich das jetzt länger machen möchte, muss ich mir spätestens ab montag gedanken über eine nomenklatur für meine tagebuchposts machen,  ich kann ja nicht einfach wieder mit "tagebuchbloggen montag" anfangen.
das nur so meine gedanken, jetzt am späten sonntagnachmittag, als ich endlich zeit finde, mich an die beschreibung des gestrigen tages zu machen; vorerst kann es noch so bleiben und ich werde auch diesen post am "richtigen", also dem beschriebenen tag veröffentlichen. ich schätze die möglichkeit des digitalen tagebuchs, auch später beschriebenes chronologisch an der richtigen stelle einzuordnen, bin aber damit vermutlich auf dem weg, dass es immer mehr eine dokumentation für mich und nicht so sehr für die internetöffentlichkeit wird. trotzdem freue ich mich über leserinnen, die mir dann auch mal ausserhalb der kommentare sagen, dass sie noch "dabei" sind!

nun also zum samstag. schon lange geplant war der besuch der swiss skills 2018 auf dem expogelände in bern. karten hatte uns der mediamatiklernende mittlere sohn besorgt, der nicht nur bei  einem wichtigen sponsor der zentralen schweizer berufsmeisterschaften arbeitet, sondern selbst bereits am donnerstag am wettbewerb in seinem beruf teilgenommen hatte. deswegen hatten wir auch noch tickets für die preisverleihung am abend geordert, sozusagen vorsorglich.

wettkampfarena für ict-berufe - fleischfachmann ist spannender!


die tochter und ich machten uns viertel vor neun auf den weg nach bern und kamen mit einem ganzen schwung menschen kurz vor elf auf dem messegelände an. da für die tochter, die die achte klasse besucht, im sommer 2020 die obligatorische schulzeit endet, beschäftigt sie sich momentan damit, was sie dann tun oder arbeiten möchte. neben den wettbewerben, bei denen man die berufsleute live erleben kann, präsentieren sich die berufsverbände auch mit den angebotenen berufslehren, eine gute gelegenheit für sie also sich weiter umzuschauen. 
ihre interessen gehen in richtung gesundheitsberufe, darum steuerten wir zuerst gezielt diesen bereich an. sie absolvierte die spannenderen teile eines parcours der mpa, der medizinischen praxisassistentin, wir sprachen mit einer auszubildenen aus dem inselspital und schauten lange einem wettbewerb zu, wo eine fachfrau gesundheit ihr können unter beweis stellte. 2 stunden lang musste die kandidatin ihr gestellte aufgaben auf einer nachgebauten krankenstation unter den kritischen augen von zwei expertinnen erledigen. das hatte schon fast den charakter eines theaterstücks, denn in den beiden spitalbetten lagen schauspieler, die gemäss einem drehbuch agierten. einer der beiden mimte einen überbesorgten buschauffeur mit einer fussverletzung, dramatischer höhepunkt der inszenierung war die mobilisation des patienten trotz seiner fortwährend geäusserten bedenken, dass sich davon etwas an seinem fuss verschieben könne...
schön war die präsenz ganz vieler kolleginnen und kollegen der wettkampfteilnehmerin, auch die gespräche, die sich beim zusehen ergaben. eindringlicher rat aller berufsleute an die tochter: schnuppern, schnuppern, schnuppern. im pflegeheim (damit fängt sie anfang oktober an), im spital, in einer arztpraxis, in verschiedenen einrichtungen und fachrichtungen. das wird sie tun und dann sehen wir weiter, ob es das richtige für sie ist.
um der eindimensionalität der interessen ein wenig entgegenzuwirken hatte ich sie gebeten, noch weitere berufe aus dem gesundheitsbereich herauszusuchen, die sich auch noch interessieren könnten und weitere zwei, von denen sie nicht wusste, was da gemacht wird.
davon stellte sich die fachfrau/-mann gesundheits- und bewegungsförderung als fitnesstrainer heraus, über den isolationsspengler und den formenbauer lernten wir aber wenigstens ein bisschen was.
spannend auch, einfach über das gelände zu streifen, teilweise liefen noch wettbewerbe, zum beispiel bei den maurern oder auch bei den bauern, bei den gastronomie und hotelleriefachleuten, den fleischfachleuten und den köchen. toll war es zu sehen, wie motiviert und mit welchem eifer die meisten am werk waren und wie stolz auf ihre jeweilige profession.
(da muss ich immer noch an das gespräch zwischen zwei jugendlichen im bus denken, vor vielen jahren gehört. der eine, offensichtlich gipserlehrling, pries dem anderen, vermutlich noch in der schule, seinen beruf an, eindringlich zusammengefasst in den worten: mann, muesch gipser werde, ich voll geile beruef!)

zwischendurch trafen wir uns mehrmals mit dem lernenden, erneuerten die bekanntschaft mit seinem lehrlingsbetreuer und erfuhren leider auch, dass es zu keinem schweizweiten podestplatz gereicht hatte, schade, aber immerhin ist er ja schon bester mediamatiker im kanton zürich...

um 16 uhr endete die veranstaltung, wir waren noch mit dem grossen sohn und seiner freundin auf einen besuch in der neuen wohnung der freundin verabredet und mussten zu diesem zweck die ganze stadt per tram durchqueren. an der tramhaltestelle gab es dann die ansage, dass das tram auf absehbare zeit nicht richtung bahnhof verkehre, wegen einer kundgebung auf der fahrstrecke. wir nahmen nach einigem hin- und her eine alternativroute und landeten per bus ... mitten im fröhlichen demonstrationszug.
glücklicherweise erst kurz vor dem bahnhof und dem anschlussbus, den wir zu fuss erreichten. die demo war mittlerweile in die alte reitschule abgebogen, wie hätte es auch anders sein können. die mitgeführten lgbtq-symbolgeschmückten luftballons sicherten den demonstrierenden immerhin das wohlwollen von sohn und tochter. beobachtung am rande: polizisten, die die strasse sicherten - einer an der strasse zum schauen, die anderen sechs hinter der ecke versteckt - wirkt einfach ein bisschen heimtückisch.

schöner besuch in der neuen und noch nicht fertigen wohnung, mit einem leckeren abendessen aus geröstetem brot mit ricotta und gegrillten tomaten, dann mussten wir auch schon los zur "victory ceremony" im eishockeystadion des sc bern, die wir alle gemeinsam besuchten. politikerreden, dj antoine, tanzshow mit publikumsabstimmung... wären sicher auch nicht spannender gewesen, wenn wir den sohn auf dem podest hätten beklatschen dürfen. die tochter und ich machten uns um halb zehn auf den weg nach hause, um wenigstens vor mitternacht dort anzukommen. unterwegs, schon in baden kam dann noch die nachricht, welchen platz der sohn erreicht hatte. den vierten. mit einem punkt abstand auf den dritten.


gleich kommt dj antoine - das wussten wir allerdings da noch nicht oder wollten es zumindest nicht glauben, gell grosser!?

zuhause wartete dann schon kai auf uns, aus dem erzgebirge zurück. die tochter ging mit rücksicht auf den am sonntagmorgen anstehenden minidienst ins bett, ich sass noch mit kai bis lange in den neuen tag hinein und wir erzählten uns von der woche. 










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