sonntagmorgen, die dachfenster unserer ferienwohnung sind von aussen gefroren. wir lassen uns zeit, die sonne ist schon da und taut alles auf.
später fahren wir nach blatná, einem kleinen städtchen mit einem schloss und einem park. wir lassen das auto etwas weiter weg stehen und gehen zum schloss. viele familien haben die gleiche idee gehabt, der schlosspark ist ein wildgehege und man kann hier hirsche füttern.
wir entscheiden uns vorerst für die führung im schloss, wer wann was gebaut hat, ab dem 13. jahrhundert, der umbau zum wasserschloss im 16.jahrhundert und so weiter. im gedächtnis haften bleibt die geschichte der familie, die das schloss ende des 18. jahrhunderts besitzt, die in den frühen fünfziger jahren von haile selassie aus tschechien freigekauft wurde und nach der samtenen revolution zurückkkehrte. und der name des gelehrten, der als hauslehrer auf dem schloss im 19. jahrhundert tätig war und die entdeckung der zellen vorangetrieben hat, alexander purkyn. ausserdem viele geweihe und künstlerinnen in der familie, die gemalt haben. ein schöner leuchter aus venezianischen glas, der in böhmen hergestellt wurde. drinnen darf man keine fotos machen.
und für den park müssen wir ein zusätzliches ticket lösen. im schlosspark zuvorderst die wiese auf der eine menschentraube eine herde hirsche füttert. weiter hinten viele bäume, ein flüsschen, ein fischteich. und ein plätzchen in der sonne, wo wir eine weile sitzen. irgendwo spielt eine mannschaft eishockey, allerdings ohne eis, was die geräuschkulisse merkwürdig unzuordenbar macht. wir sehen einen hirsch im uferschilf, es gibt also noch mehr als die, die sich mit karotten und äpfeln anlocken lassen.
eine allee lässt uns kurz herbstgedichte suchen, der herbsttag, dann noch ein bisschen barock. pfauen hat es auch.
bewohntes schloss, aber echt alt.
nach dem schloss kehren wir in einer kavarna ein und gehen noch ein paar schritte durch den ort. lidl und penny haben hier, direkt nebeneinander, beide am sonntag geöffnet. der einzelhandel und die supermärkte, das scheinen zwei getrennte welten zu sein: während die kleinen lebensmittelläden, bäckereien und auch sonst der einzelhandel unter der woche am spätnachmittag und samstags spätestens zu mittag schliessen, haben die grossen verkaufsflächen auf der grünen wiese oder in suburbia bis spätnachts und am wochenende offen.
eine grosse fischzucht hat es auch noch in blatna. auch die sache mit den fischen und fischteichen gibt uns rätsel auf: überall hat es wasser, tümpel, teiche mit fischen drin, vermutlich karpfen und vielleicht auch noch andere. aber kein fischrestaurant, kein fischverkauf, kaum angler. ist vielleicht gerade keine saison?
die speisekarte im restaurant am abend verweist in sachen fisch auf die tageskarte. das einzige fischgericht: thunfischsalat. haben wir dann nicht gegesssen. anstattdessen wieder ente mit rotkraut (kai und die tochter) und schweinerippchen (ich).
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