januar
ich staune über den elan, den ich anfang 2021 im schon-wieder-lockdown hatte: während nach den weihnachtsferien die corona-massnahmen verschärft werden, kai im homeoffice arbeitet und auch die berufsschule der tochter wieder online stattfindet, verlege ich mich aufs planen, buchen und vorfreuen. es gibt viel schnee und öfter einmal eisige strassen, so dass ich viel zu fuss in meine einsame werkstatt gehe. dort arbeite ich systematisch an einem überblick zum thema oberflächengestaltung in farbe und später an vielen krabbeltieren.gegen ende des monats schaffen wir es sogar trotz geschlossener museen eine ausstellung zu sehen: der aussenrundgang von kunst und kultur im landessender beromünster macht uns grossen spass.
februar
nach dem grossen schnee im vormonat wird es mild und auch wenn es noch ein mal ein bisschen schneit, hält uns das kaum mehr von der gartenarbeit ab, die wir oft samstags gemeinsam erledigen. die sonntage nutzen wir für stadtwanderungen durch uns unbekannte zürcher quartiere. kultur wandert ins digitale: wir sehen eine oper, ich besuche ein museum auf zoom und starte mit einem mixed media kurs, an dem die teilnehmerinnen auch nur virtuell zusammen arbeiten. am ende der lektüre des monats bleibt der eindruck: wow, so viel unternommen!
märz
es tut gut zu lesen, wie schnell der frühling kommt. ausserdem werden pünktlich zu monatsanfang die coronamassnahmen in der schweiz gelockert: alle läden sind wieder offen, aber auch die museen, zoos und botanischen gärten. für die tochter besonders erfreulich ist die tatsache, dass das training für alle bis 20 jahre wieder möglich wird. neben regelmässigen waldspaziergängen gibt es einen besuch im gewerbemuseum in winterthur, dort sehen wir hella jongerius breathing colours. kai und ich beenden eine partie kamisado, die einen monat lang gedauert hat. in der werkstatt starte ich mit einzelpersonen, kann aber gleich eine menge an kurstagen geben. und zwischendurch noch einen farbkreis filzen. leider steigen gegen ende des monats die covid-fallzahlen schon wieder, die gastronomie bleibt geschlossen, aber auch die impfungen, die es jetzt schon seit einem vierteljahr gibt, kommen allmählich in die gänge, so dass meine mutter am 23.märz zum ersten mal gegen corona geimpft wird. aber in deutschland weiterhin lockdown und "ruhetage" über ostern.
april
anstatt vielen kleine unternehmungen gibt es im april drei grosse: ostern mit karfreitagswanderung und osterbrunch mit den söhnen und ihren freundinnen, eine ferienwoche in einem baudenkmal im schächental und einen online-filzkurs statt einem frühlingsfilzkurs in den bergen. ansonsten liest sich der alltag, wie wenn die luft ein bisschen raus wäre. dabei gibt es auch pandemisch neues: zuerst sind endlich selbsttests erhältlich, die wir für die ferienwoche erstmals und gerne nutzen, dann werden wir alle drei innerhalb von 2 tagen gegen corona geimpft und auch die söhne bekommen impftermine und dank der impfungen keimt ein bisschen hoffnung, im juni wieder einmal nach deutschland reisen zu können. vielleicht lag es am schlechten wetter - es regnet und ist viel kälter als im letzten jahr um diese zeit. im garten breitet sich der frühling dennoch aus - und der palisadenzaun wird abgebaut.
mai
anfang mai füllen wir das schwimmbad im garten. weil wir das im letzten jahr auch so gemacht haben. in diesem jahr aber bleibt der mai kalt und regnerisch, und das bädle bleibt unbebadet. wir sind draussen unterwegs, meist regnet es auch da, sowohl der skulpturenpark beim kloster schönthal als auch der im steinbruch in steinmaur sind auch im regen schön. aber den grill einzuweihen fällt schon ziemlich schwer. in der werkstatt habe ich einen langweiligen auftrag und spannende kurstage mit buchbinden und endlich wieder einem basismodul des filzbaukastens.
juni
nach dem verregneten mai folgen ein paar richtig heisse tag im juni. wir nutzen sie, um endlich im bädle zu schwimmen. nach acht monaten quarantäneregelung bei einreise reisen wir das erste mal nach deutschland, kai sieht seinen vater, ich meine mutter wieder. das leben scheint sich zu normalisieren, ich kaufe karten für eine veranstaltung im november. und wir bekommen endlich wieder besuch: aus glarus für ein wochenende unter der woche und so richtig zur firmung der tochter, die wir im garten feiern können. wegen des vielen regens ist der garten prächtig grün, es hat viele tiere und genug arbeit. trotzdem besuchen wir eine ausstellung im kunsthaus in aarau und sehen dort schweizer skulptur seit 1945.
juli
es regnet schon wieder oder noch immer. in der sommeredition öfter auch in form von heftigen gewitterstürmen, die ganze stadtteile in zürich verwüsten. bei uns gibt es nur hochwasser und die tomaten leiden unter braunfäule. die sommerpost, für die ich papier schöpfen soll, entsteht unter erschwerten bedingungen unter der pergola und trocknet im keller vor dem trocknungsgerät. wir wählen fünf vorstellungen für ein wahlabonnement im kurtheater aus, ich buche einen onlinekurs für die herstellung von filzschmuck - jetzt haben wir pläne für den herbst und winter! aktuell besuchen wir das freiluftkino im strömenden regen und bereiten uns auf ein paar tage in frankreich vor. bevor es losgeht sehen wir noch die ausstellung "geschlecht" im stapferhaus und schwimmen im bodensee bei einem ausflug nach konstanz.
august
schon ende juli starten wir für eine zehntägige reise durch die franche-comtè - wir reisen ganz bewusst langsam und auf nebenstrassen, machen öfter pause und folgen den flüssen doubs und loue. zu den schönsten erlebnissen gehören der besuch der chappelle notre dame in ronchamp und der königlichen saline in arc et senans. der regen, die pandemie und die tatsache, dass wir uns das spontane reisen nicht mehr gewohnt sind, sind mir an manchen tagen echt zu viel, aber insgesamt war es schön, wieder einmal unterwegs zu sein.
die sommerpost trudelt ein, in der werkstatt arbeite ich an aufträgen, an kleinen und grossen, ein weiteres filzbaukastenmodul findet statt und es ist gut! gleich beginnt auch schon mein eigener onlinekurs, ich bin wieder filzschülerin, der kurs auf englisch, für das verstehen kein hindernis, aber ich soll auch dauernd etwas sagen oder schreiben!
nach den ferien baut sich in der schweiz eine weitere pandemiewelle auf, während es rundherum ein wenig ruhiger bleibt. ich reise noch einmal für ein wochenende zu meiner mutter und treffe menschen, die ich lange nicht gesehen habe.
september
die erste präsenzsitzung des vorstands der filzszene in diesem jahr findet statt - im spätsommerlich warmen chur. überhaupt ist es noch mal richtig sommer geworden und ich beginne eine serie täglichen schwimmens, die ich bis zum 15. september durchhalte. und das obwohl der monat herausfordernd ist. gleichzeitig verbringe ich viel zeit mit dem anspruchsvollen onlinekurs und der auftrag für ein raumobjekt hält mich in atem. die vorstandsfrauen besuchen mich in der werkstatt und zuhause. es bleibt trotzdem noch zeit für eine vorstellung der fantoche, eine architekturführung im kurtheater und einen besuch einer filzausstellung in lugano. wir vermissen unseren backofen, der nun schon einige zeit kaputt ist, fahren nach bern, beantragen einen reisepass für die tochter und sind von der gemeinde zur neuzuzügerfeier eingeladen. beim handstulpenfilzen mit der waldspielgruppe kontrolliere ich zum ersten mal covid-zertifikate, denn es gilt nun die 3g-regelung in öffentlichen innenräumen.
oktober
mit der übergabe des raumobjekts endet eine nervenaufreibende arbeitsphase, bei der ich bis zuletzt nicht sicher war, ob sie ein gutes ende finden würde.
wir fahren nach tschechien, in eine kleine ferienwohnung in einer gegend, die wir noch nicht kennen. kontaktlose ferienwohnungsübergabe, ausserdem haben viele gastwirtschaften und touristische anziehungspunkte nur sehr sporadisch geöffnet, pandemie oder nachsaison, wir können nicht herausfinden, woran es liegt. aber am schönsten ist es sowieso draussen im wald und an den vielen kleinen und grossen seen. wir geniessen das unterwegssein.
wieder zuhause versetzen wir den garten in den wintermodus, feiern den geburtstag der tochter und bekommen endlich einen funktionierenden backofen. ich besuche für zwei tage meine mutter zu ihrem geburtstag, es gibt anlass zu hoffnung auf eine grössere, zentraler gelegene werkstatt - da ist aber geduld gefragt. mit mehr ruhe als beim ersten filze ich ein zweites design project für den onlinefilzkurs, wichtiger als die pünktliche abgabe ist mir nun, dass ich es richtig gut zu ende bringe.
ein gewinn überzeugt mich davon, wieder an der adventspost teilzunehmen.
november
viel habe ich vor im november, nur der plan einer reise nach essen mit kai hat sich bereits im vorfeld zerschlagen. in unserer nachbarschaft werden zuerst die öffentlichen thermalbäder eingeweiht, dann das grosse thermalbad. das kulturzentrum feiert jubiläum, ich bin zu zwei verschiedenen veranstaltungen dort und dann auch noch gleich im kurtheater, zu einem konzert.
ich reise nach glarus und chur, hole ein achtel eines weideschweins auf einem bauernhof ab und der onlinefilzkurs ist auch vorbei. zeit, sich auf den adventsmarkt vorzubereiten, der bei schon wieder steigenden coronafallzahlen mit maske stattfinden kann. der werkstatttraum zerschlägt sich, dafür bekomme ich gleich ende november einen termin für die auffrischungsimpfung im shoppingcenter.
dezember
der monat startet für mich mit impfnebenwirkungen, die aber am anderen tag schon wieder ausgestanden sind. ein letztes mal besuche ich meine langjährige coiffeuse, deren laden ich so gerne als werkstatt gehabt hätte. und sie mich als nachmieterin.
wir besuchen den adventsmarkt auf dem badener kirchplatz im dauerregen, alle veranstaltungen drinnen sind jetzt verpflichtend mit maske, wir tragen neuerdings in solchen fällen ffp2. so können wir einigermassen entspannt einer politischen messe für bonhoeffer und der dreigroschenoper lauschen, obwohl sich eine neue virusvariante zusätzlich zu den steigenden fallzahlen auch in der schweiz verbreitet und sich die politik wieder einmal mit massnahmen schwer tut.
in der werkstatt wird es sehr ruhig, keine besucherinnen mehr, dafür noch aufträge, die es vor weihnachten zu erledigen gilt. die luft ist raus. trotzdem muss der winterbrief für die filzsszene noch geschrieben werden. ich backe gutsle und drucke und verschicke die adventspost als postkunst und später auch private weihnachtsgrüsse. gut habe ich mir die letzte woche vor weihnachten frei genommen, meine mutter hole ich in deutschland ab, völlig spontan kann ich ein treffen mit freunden auf dem weg in der gormley-ausstellung verabreden.
weihnachten feiern wir zu sechst: die kinder, wir eltern und die oma. wir haben es gemütlich und ich verabschiede mich in eine blogpause, die immer noch anhält.
liebe blogleserin, herzlichen dank, dass sie auch dieses jahr bis hierhin durchgehalten haben oder vielleicht auch übers jahr neu dazugestossen sind. ich beabsichtige auch im kommenden jahr weiterhin zu bloggen und freue mich, wenn sie wieder dabei sein können und wollen! bleiben sie gesund, bleiben sie geduldig, bis bald.
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