huch, was, schon das 10. mal "corona-edition" von #wmdedgt bei frau brüllen? naja, kein wunder, dass das auch allmählich alltag wird.
wobei ich morgens schon ein wenig erstaunt war, wie weit sich die pandemie doch in meine träume hineingedrängelt hat, lassen sich mich kurz schildern, was ich nächtens so erlebt hatte: ich war mit der tochter in einem kino oder theater oder konzert, jedenfalls war es voll und laut und plötzlich wurde die vorstellung unterbrochen, von einer dame, die zum kino gehörte, und die von einer gruppe bodyguards begleitet wurde. sie stieg auf eine art mischpultinsel im zuschauerraum und erklärte, dass ein lockdown ab 15 uhr dafür sorge, dass die vorstellung unmittelbar abgebrochen werde. man könne aber noch eine stunde im kino oder veranstaltungsraum bleiben, und sei überdies vom veranstalter eingeladen. darauf wurde es ein bisschen tumultartig, die tochter und ich verliessen den saal. draussen gab es aber noch so eine art tankstellenshop und da mir eingefallen war, dass wir ja auch noch einkaufen mussten, haben wir uns dort feine sachen ausgesucht und sind nach einer kontrolle an der kasse (wir durften alles umsonst mitnehmen und hatten die zulässigen höchstmengen nicht überschritten) nach hause gegangen. das ganze in einer sehr entspannten stimmung, als ob wir es vorher schon gewusst hätten, dass es so kommen würde.
die wirklichkeit war prosaischer (und vor allem mit viel weniger menschen):
aufstehen um halb sieben, spülmaschine ausräumen, frühstück, bloggen über den vortag und einen ungefähren plan für den tag entwerfen. kai verschwand ins arbeitszimmer für ein mammutmeeting, das den ganzen vormittag dauern sollte, ich traf noch kurz die tochter, die den wäschedienst für montag übernommen hatte und in den keller zum aufhängen der gewaschenen wäsche verschwand.
in die werkstatt geradelt, dort die vorhandenen filzproben sortiert und mit hilfe der kartonreste aus den schachtelpackungen ein ordnungssystem etabliert. zähneknirschend habe ich dann die weihnachtsreste aufgeräumt, die ich am tag zuvor vergessen hatte. es reichte dann gerade noch die zeit, um die baskenmütze für kai, die ich ihm zu weihnachten geschenkt habe, ein weiteres mal auszulegen - die mütze ist nämlich ein bisschen zu klein, ich kann sie aber ganz gut anziehen und so sind wir überein gekommen, dass ich eine neue, mit grösserem kopfausschnitt mache und die andere selbst anziehe. wir gehen also entweder im partnerlook oder ich muss darauf schauen, dass das nicht passiert.
ich radelte früh, also schon um halb zwölf, wieder nach hause, denn die mittagspause der tochter (berufsschule remote) war heute von halb zwölf bis halb eins angesetzt. der kühlschrank gab noch genug reste her, die tochter half beim tischdecken und gegen zwölf kam auch noch kai zum mittagessen dazu. der machte dann einen kleinen spaziergang, die tochter verschwand wieder im zimmer, ich bereitete kaffee vor und sammelte die sachen für den wocheneinkauf zusammen. nach kaffee mit kai machte ich mich dann zu fuss auf den weg zum einkaufen, das heute mal weitgehend unspektakulär verlief. nach lebensmitteln noch kurz zur apotheke, dann beim bäcker einen dreikönigswecken gekauft und auf der gemeindeverwaltung die neue grüngutmarke besorgt, die ich nach der rückkehr zu hause gleich auf die tonne geklebt habe.
den nun schon etwas vorgerückten nachmittag nutzte ich zum weiterarbeiten an meinem "das jahr aufdröseln"-buch. eigentlich wäre das für die zeit zwischen den jahren vorgesehen gewesen, aber ich mache das in diesem jahr in vielen kleinen schritten.
das wort für das kommende jahr ist gefunden: zufriedenheit. einerseits war das eines der ersten worte, die mich ansprachen, andererseits haderte ich einige zeit mit dieser wahl. es klang mir ein bisschen zu einfach, innerlich ausgeglichen zu sein und nicht mehr zu verlangen als man hat, oder mit den gegebenen Verhältnissen einverstanden zu sein und nichts auszusetzen zu haben. aber vielleicht wird das ja im kommenden jahr schon herausfordernd genug. ausserdem verbinde ich damit doch auch einen gewissen anspruch, vor allem für die arbeit, denn da möchte ich die ansprüche an qualtität und systematisches arbeiten ein bisschen hochschrauben, damit ich damit zufrieden sein kann. so herum kann man es nämlich auch drehen. also zufriedenheit. (und das wort selbst gleich eine kleine zufriedenheitsübung, haha.)
ich füllte noch ein paar seiten aus, auf denen ich mir gedanken machte, wie ein ideales jahr 2021 für mich aussehen soll und bemerkte dabei, dass ich nicht einfach alles nur auf mich zukommen lassen will und wir durchaus pläne für das kommende jahr haben. (vorher hatte ich nur ratlos auf den leeren kalender gestarrt) einer davon waren frühlingsferien in der schweiz bei einem sehr speziellen anbieter für ferienunterkünfte. ich packte also die gelegenheit beim schopf, suchte zwei in frage kommende domizile heraus und beschloss, später kai um seine meinung zu fragen.
vorher baute ich aber noch das bügelbrett auf und versuchte meine mutter zu erreichen. die war aber gerade damit beschäftigt, ihren bruder zu verabschieden, der ihr für ihr auto eine neue batterie besorgt hatte. also verschoben wir das gespräch auf später. dafür schaute sich kai meine vorschläge an und votierte ganz eindeutig für den zweiten, der uns in einen teil der schweiz führen wird, den wir noch nicht kennen.
dann kam das gespräch mit meiner mutter doch noch zustande und ich bügelte mit telefonhörer am ohr zu ende. das ist ein bisschen doof, haben wir doch gerade ein headset gekauft, mit dem ich freisprechend telefonieren können sollte. leider schafft das festnetztelefon es aber nur in seltenen fällen sich mit meinem mobiltelefon zu verbinden, damit ich das gespräch auf dem headset führen kann. es verbindet sich überhaupt immer nur dann, wenn ich das headset nicht bereitgelegt habe und das mobiltelefon weit weg liegt. aber das headset ist sowieso tagsüber ein begehrtes gut, da man damit auch gut dem fernunterricht folgen oder in konferenzen arbeiten kann. von meiner mutter erfuhr ich dann auch von den geplanten verschärfungen der coronamassnahmen in deutschland.
bis kais pizza zum abendessen fertig war, schaffte ich es noch, die ferienwohnung zu buchen und überweisungen zu erledigen, ausserdem mich zu einem filz-workshop anzumelden. ich bin ein bisschen aus meiner 2021-schockstarre erwacht. ich melde mich jetzt einfach mal fröhlich an, wenn es abgesagt wird, kann ich ja immer noch traurig sein. ausserdem habe ich gerade völlig unerwartet eine geldsegen bekommen, den ich irgendwie sinnvoll verprassen wollte.
nach dem abendessen dann tagesschau deutschland: der lockdown wird verlängert bis ende januar, ausserdem gibt es eine art ausgangsbeschränkung für kreise, in denen die ansteckungsfälle besonders hoch sind (mehr als 200 pro 100.000 einwohner in den letzten sieben tagen). laut karte nach landkreisen vom tagesspiegel sollte das auf den landkreis, in dem meine mutter lebt, nicht zutreffen. für die schweiz war mal mit neuen ideen aus dem bundesrat für morgen gerechnet worden, aber da noch nichts geleakt wurde, gehe ich mal davon aus, dass das weiterhin vertag wird, so ala "luege mr doch no e woche witer". (wir dürften in unserem karton, pardon, kanton nach deutschen massstäben nicht mehr als 15 kilometer weg von zu hause ... wollen wir aber auch gerade nicht.) sie spüren es: ich bemühe mich, damit zufrieden zu sein, wie es läuft.
für entspannung am abend sorgte wieder "inside number nine".
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