Donnerstag, 22. Oktober 2020

21. oktober 2020 - fröhlicher filz

 heute starteten die kinderfilznachmittage für das schuljahr 20/21 in der primarschule. ich bin seit vielen jahren zwischen den herbst- und den frühlingsferien etwa einmal im monat mit diesem angebot zu gast im raum für textiles werken. bis zu acht kinder können teilnehmen, sozusagen ein ergänzendes angebot an die kinder, die im normalen werkunterricht nicht genug bekommen können. 

zwei termine im frühjahr des vergangenen schuljahrs sind dem corona-lockdown zum opfer gefallen und bevor ich in der ja nun wieder eher angespannten lage mit dem angebot startete, beriet ich mich mit der schulleitung und den lehrerinnen, die hier sonst unterrichten. ich erhielt umgehend grünes licht, anmeldungen waren auch da und so konnte ich mich gestern mit fünf kindern zum filzen treffen. 


natürlich nicht ohne schutzkonzept: in diesem fall trage ich die ganze zeit im raum eine maske, die fenster und wenn möglich auch die türe bleiben offen und alle tische, die ich nicht brauchte, habe ich an den rand geschoben, um nicht nur für jedes kind einen eigenen tisch zu haben, sondern auch noch viel platz dazwischen. worauf ich verzichtete war die plexiglasscheibe auf dem lehrerpult, in einer vollen klasse ist das bestimmt eine gute sache, aber ich konnte ja meine tische so stellen, dass die kinder mein vorzeigen vom platz mit abstand sehen konnten und für bestimmte handgriffe muss ich sowieso zu den kindern hingehen. 

die kinder waren zu beginn sehr ruhig - ein bisschen musste ich ja auch noch die geänderten regeln (kein gemeinsames zvieri, material portioniert anstatt materialausgabe - das war es dann auch schon an zusätzlichem) erklären, aber mit der zeit kam auch ein bisschen unbeschwertere stimmung auf. 

nur ein kind wollte augen an sein "etui mit gesicht" haben.

alle profitierten von der recht kleinen gruppe, denn am ende blieb uns fast eine ganze stunde übrig für eigene experimente. drei kinder wiederholten in einer kleineren form das etui, ein kind filzte flächen und eines versah sein etui mit armen. nicht alles konnte ich fotografisch einfangen, manches durfte ich auch nicht, denn - man darf staunen - die gelegenheit wurde gleich genutzt, um geschenke anzufertigen.

am ende gingen alle zufrieden nach hause - ich war zuvor ganz schön aufgeregt gewesen: wie haben sich die kinder verändert? wie wirkt es sich aus, dass wir wirklich so wenig kontakt wie möglich haben sollen und die kinder das auch wissen, aber vielleicht vergessen könnten? (eines der mädchen hatte ich teilweise noch im vergangenen jahr auf dem schoss, um ihr dinge zu zeigen...) und ist das überhaupt eine gute idee, jetzt dieses angebot zu machen, wo die fallzahlen so in die höhe schiessen? 

letztere frage werde ich wohl kaum beantworten können (ausser im schlimmsten fall, der hoffentlich bitte nicht eintritt) und auch auf die ersten fragen blieb es bei einem eindruck, der mich aber darin bestätigte, was der schulleiter mir gesagt hatte: die kinder brauchen ein bisschen normalität und wenn wir uns gemeinsam mühe geben und das beachten, was wir über die pandemie gelernt haben, können wir ihnen ein stück davon geben. ich bin froh, dass das auch an anderen orten mit der nötigen vorsicht geschieht

nun werden wir sehen, wie es weitergeht. mit den filznachmittagen, aber auch ganz allgemein. 


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