Montag, 24. Januar 2022

22. und 23. januar 2022 - schnipsel vom wochenende

am samstagmorgen waren wir seit langem mal wieder auf dem wochenmarkt im städtchen auf der anderen seite der grenze. das gemüse von der gemüsegenossenschaft ist wenig, bietet kaum abwechslung und kommt zur zeit ja ohnehin nur alle 14 tage, so dass es natürlich nirgends hinlangt. neben cox orange äpfeln (wenn es cox orange gibt, immer cox orange kaufen!), weisskraut, rosenkohl, nüsslisalat und einem strauss peterling, den ich dann am stand vergessen habe, haben wir auch wurst gekauft, am einem kleinen verkaufswagen. 

das heisst, kai hat die wurst gekauft, weil ich hatte noch mortadella aus dem supermarkt. er bestellte vier scheiben schinken (die mengenangabe vergessen wir mal) und verlangte dann noch ein kleines stück leberwurst. das wollte die freundliche verkäuferin nicht von der halben leberwurst abschneiden, sondern schnitt lieber eine neue an, weil sonst "bleibt da so ein rest, den will niemand kaufen." also ausser kai uns, aber auch dafür fand sie gleich eine erklärung: "man will ja trotzdem abwechslung haben, auch wenn man der einzige ist, der noch fleisch und wurst isst" - holte sie sich augenzwinkernd den wurstliebhaber ins boot, während ich halt so neben dem stand stehen geblieben war, wie wenn ich damit nichts zu tun haben wollte. 

zu mittag waren wir schon wieder zuhause, nach brezeln und butterkuchen zum zweiten frühstück wartete arbeit auf mich, ein kreativnachmittag für drei freundinnen, denen es spass machte, zusammen fische zu filzen. 

wenn ich freitags oder am wochenende arbeite, gibt es oft einen kleinen apero (also für nichtschweizer: ein alkoholisches getränk und etwas zum knabbern) wenn ich feierabend habe und es noch nicht abendessenszeit ist. so auch heute: kai hatte bierstängel gebacken, das haus roch etwas merkwürdig, als ich nach hause kam, aber geschmeckt haben sie herrlich! 

später rosenkohl mit nudeln und am abend eine partie brändidog mit der tochter, bei der wir viel gelacht haben. 

***

ausschlafen am sonntag, fürs frühstück hatten wir gebäck aus deutschland mitgebracht, danach wollten wir raus, aber anstatt ewig nassem wald mit immer noch keinen frühlingsboten schlug ich einen stadtspaziergang in der nicht wirklich grossen grosstadt vor. ich erzählte schon mal davon: die stadt zürich gibt eine reihe mit stadtspaziergängen auf faltblättern heraus, man kann die sich bestellen und dann damit durch die strassen laufen und erfährt dazu viel interessantes über die stadt. wir waren heute in unterstrass unterwegs. vom neumühlequai aus geht es dabei hinauf zum irchel, weiter zum bucheggplatz und zurück zum schaffhauserplatz. hört sich nicht gerade spannend an? ich hab mal ein paar fotos mitgebracht, vielleicht überzeugen die sie ja vom gegenteil (und für die eine leserin, die das sicher besser weiss: wir sind auch durch eure "alte" strasse gekommen!): 

wir mussten erst entlang der limmat bis zum neumühlequai laufen. hier die winterliche flussbadi, aber mindestens ein badegast war da.

tolle farbkombi! wir rätseln, wie man an dieser stelle zu einem gartenstück kommt. weiter vorne stehen musterhäuser von max ernst, vorne wunderschön in richtung immat ausgerichtet, hinten von der stadtautobahn, die hier aus dem tunnel kommt, eingequetscht. 

tja, züri isch es dorf. zumindest stellenweise scheinen noch die dörflichen strukturen durch, wie hier an der röslischeuer. die gemeinde unterstrass wurde auch erst zu ende des 19. jahrhunderts eingemeindet.

viel kommunaler wohnungsbau - in den gärten wartet das mobiliar auf den sommer.

neben kommunalen wohnbauten gibt es auch eine reihe von baugenossenschaften, teilweise grosszügige anlagen mit grünen innenhöfen und pompösem eingang.

wo viele menschen wohnen, braucht es kirchen, schulen, friedhöfe. die pauluskirche wurde in den 30er jahren gebaut, der architekt blieb nicht ganz frei vom zeitgeschmack.

und wieder farbenfrohe wohnblocks, diesmal vermutlich aus den sechzigern.

am bucheggplatz beeindruckt uns die fussgängerspinne, die den verkehrsknotenpunkt überspannt. anders als im november ist der platz heute belebt, wir finden sogar ein kleines café, vor dem wir einen milchkaffee trinken können.

noch mehr gebäude aus dem frühen zwanzigsten jahrhundert. stilmässig erinnert das eher an england, leider erfahren wir ausnahmsweise nicht, wer das wann hat bauen lassen und von welchem architekten.

was für ein schöner feuerdorn!

wir beenden die runde am mittleren nachmittag, zuhause setze ich ein stifado auf, das ein paar stunden vor sich hin köcheln darf. inzwischen nähe ich noch ein bisschen filzketten zusammen, wir machen familiensitzung, dann telefoniere ich mit meiner patentante. 

einen achtzigsten geburtstag feiern unter den momentanen umständen? ich weiss es halt auch nicht, ob das so eine gute idee ist. alles rät zum verschieben, ich auch. 

später stifado, kritiraki (die eigentlich der anlass für das gericht waren, weil sie schon eine weile im vorrat herumlagen), nüsslisalat. und tatort.


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