Montag, 21. März 2022

19. und 20. märz - wochenende

das wetter ist frühlingshaft, aber immer noch bläst ein unangehmer wind aus osten.  (ungeplante doppeldeutigkeit). das wochenende, das durch einen nachmittagstermin am samstag in der werkstatt ohnehin schon nicht ganz entspannt ist, wird umgeplant. die tochter hat sich im freitagabendlichen turntraining den fuss verletzt und muss in den notfall des kantonsspitals gebracht werden. grosse kinder sind in solchen fällen ein segen, kai bringt sie hin, den rest regelt sie alleine. bis ich in die werkstatt losziehen muss, kann kai sie wieder abholen, die bänder sind nur gedehnt, ein paar tage schonung mit schiene und stöcken, wie man hier zu krücken sagt, sollten ausreichen, um das akute problem zu lösen. längerfristig soll sie über physiotherapie nachdenken, zur kräftigung der bänder. kai und ich haben inzwischen die grünfläche (wiese ist es nicht, rasen erst recht nicht) im garten abgerecht und die flächen und treppen rund ums schwimmbecken vom laub mehrerer stürme befreit. die temperatur- und feuchtigkeitsaufzeichnung im gewächshaus funktioniert, wir können jetzt so hübsche kurven vom verlauf abrufen:

der filznachmittag war ein geschenk, eine ganze familie hat zusammen osterschmuck gefilzt - vier hasennestchen und eine ganze menge umfilzte eier. 

nach fünf bin ich wieder zuhause, die sonne reicht noch für ein bisschen sitzen an einer windstillen ecke, aber es wird dann doch recht rasch kühl. 

das abendessen heute ein teamwork: bärlauchspätzle von kai, schweinsgeschnetzeltes von mir, salat dazu. am abend schauen wir gemeinsam "je suis karl", auch nicht gerade ein aufheiternder film. die tochter schlug eine romanze vor, halb im scherz, wäre vielleicht besser gewesen. 

die darstellung der verführungskraft rechter ideologien, wie alles erst so harmlos jugendlich daherkommt, weltoffen, zumindest europäisch und dann aber doch im letzten moment in richtung fremdenhass abbiegt, ist schon beeindruckend und vermutlich auch recht stimmig, mir war aber der schritt von ein paar versammlungen in europäischen hauptstädten zu revolte und bürgerkrieg ein bisschen fix. ausserdem fand ich die  erzählweise wenig mutig: warum nicht die zuschauer auf dem erkenntnisstand von maxi lassen und damit ihre zweifel teilen? warum muss in der mitte des films schon klar sein, dass der anschlag auf das haus in berlin von den rechten als islamistischer terror gefakt worden ist? das und die musik, deren texte ja durchweg die ideologie der jungen rechten transportiert, aber halt doch so gut dazupasst und mit deren sound man aus dem film geht. und warum ist der text, den der junge yussuf am ende in der kanalisation singt, eigentlich nicht übersetzt? weil er arabisch singt? 

am sonntag dann nach einem ruhigen vormittag und besuch des mittleren sohns zum mittagskaffee noch einmal kino: loving highsmith in der einzigen vorstellung, in der er noch läuft, um drei uhr am nachmittag. schöne doku, die lust auf die bücher macht und nicht das gefühl aufkommen lässt, dass die autorin in der zweiten lebenshälfte besonders glücklich gewesen sein könnte. gerade wie sie das in einem interview behautptet, lässt einen sofort zweifeln. rückzug und immer wieder rückzug sehe ich da. ich muss unbedingt an den tage- und notizbüchern weiterlesen.

der risograph im keller ist verschwunden, als wir zurück sind, der eigentliche zweck des besuchs des sohns, dieses gerät zu verschenken und abholen zu lassen, ist aufgegangen. um die vollgerümpelte ecke muss sich dann auch mal jemand kümmern. aber der grösste brocken ist weg. das war eine spannende zeit mit dem technisch angejahrten gerät, aber irgendwie doch zu gross und zu selten benutzt, dass er noch länger hier platz verbauchen darf. 

später zum abendessen foccacia und diverses, dann noch eine runde schreibtischarbeit. noch drei wochen bis zu den ferien und noch so viel zu tun. glücklicherweise hat vieles noch vorher ein ablaufdatum, ich hoffe, dass ich die letzte vorferienwoche einigermassen freischaufeln kann, um die fahrt und die reise vorzubereiten.


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