Montag, 7. März 2022

5. (#wmdedgt) märz 2022 - ich habe eine wahl gewonnen

gut ist der samstag der tag, an dem frau brüllen (gute besserung für das gebrochene bein bei dieser gelegenheit!) ins internet hineinfragt, was man denn den ganzen tag so mache - heute kann ich nämlich so richtig plöffen mit dem, was ich den ganzen tag getan habe. ("plöffen" habe ich mir aus dem schweizerdeutschen ausgeliehen, es bedeutet so viel wie angeben auf hochdeutsch).

das fängt schon damit an, wann mein wecker geläutet hat: 5.50 uhr am samstagmorgen. und weil ich eher team aufstehen als team "snooze" bin, war ich dann auch schon um zehn nach sechs bereit, die wohnung zu verlassen, und erreichte so noch einen etwas früheren bus zum bahnhof, wo ich um 6.38 uhr in den zug richtung zürich stieg. bereits hier hatte es vereinzelte grüppchen mit skiutensilien, und unter den rentnern rief man sich "gleis 10" zu. da wollte ich auch hin, denn dort fuhr der zug in die berge. und gleis zehn sah dann auch eher aus wie die talstation der parsennbahn an einem sonnigen tag als wie ein perron des hauptbahnhofs der grössten stadt des landes. vor lauter skifahrer*innen sah ich keine chance die kollegin mit der ich mich verabredet hatte, zu treffen und stieg anstattdessen schon mal ein. dank whatsapp und telefon fanden wir uns aber und es erwies sich als gut, dass ich uns gleich zwei sitzplätze gesichert hatte. die stimmung im waggon stieg, je mehr wir uns den bergen näherten, fühlte sich ein bisschen an wie skitag. unterwegs blick auf weise berge, im tal blieb es schneefrei bis chur. 

in chur suchten wir unseren weg ins familienzentrum planaterra, wo die jährliche generalversammlung des vereins filzszene schweiz stattfinden sollte. als vorstandsmitglieder waren wir schon ein bisschen früher dran als die mitglieder, halb neun war es aber mittlerweile schon geworden und die beiden anderen vorstandsfrauen, die den weniger weiten weg hatten, hatten schon mit dem aufbauen begonnen. wir holten stühle aus dem lager, stellten tische auf, installierten die kaffeemaschinen und gingen noch einmal das programm für die generalversammlung durch. gegen halb zehn kamen die ersten vereinsmitglieder, sie verpflegten sich mit kaffee und gipfeli und allen freuten sich, einander wiederzusehen. kurz nach zehn waren wir so vollständig wie möglich - nachdem zuerst knapp fünfunzwanzig teilnehmer*innen angemeldet waren, waren wir in den letzten tagen auf 16 anwesende plus vier vorstandsfrauen geschrumpft (der verein hat insgesamt knapp 80 mitglieder in der ganzen schweiz, viele haben eine lange anreise und kommen nicht jedes jahr zur gv). 

wir starteten mit den üblichen programmpunkten wie rechnung, jahresberichte von den verschiedenen ressorts, budget und kamen dann zu den wahlen für eine neue präsidentin. unsere langjährige präsidentin haben wir im vergangenen jahr schon verabschiedet, interimistisch haben wir uns jetzt ein jahr ihre aufgaben im vorstand aufgeteilt. dabei war ich in grossen teilen für die kommunikation mit den vereinsmitgliedern zuständig gewesen und das hatte mir eigentlich grossen spass gemacht. und weil das einen grossen teil der aufgaben der präsidentin ausmacht und ich nach zwei jahren vorstandsarbeit weiss, dass ich auf meine kolleginnen zählen kann, habe ich mich für das höchste amt im verein zur verfügung gestellt und wurde - oh wunder - einstimmig von allen anwesenden gewählt. man freute sich und gab dieser freude auch ausdruck, dass es jetzt wieder einen "häuptling" gibt. und ich freute mich, dass sich noch ein weiteres vereinsmitglied in den vorstand wählen liess und mein beisitzerinnenamt übernimmt. so sind wir nun zu sechst und können die aufgaben ein bisschen besser verteilen. 

ich durfte noch das jubiläumsjahr mit der aktion "20 offen türen" vorstellen - hier geht es darum, dass vereinsmitglieder ein angebot für andere mitglieder machen, ihnen ihre stadt, ihre gegend, ihre werkstatt, ihr atelier, ihren garten oder was auch immer zeigen und so den austausch untereinander ermöglichen. im zweiten pandemiejahr hatten wir uns absolut nicht vorstellen können zum zwanzigjährigen jubiläum des vereins einen grossanlass zu organisieren und waren auf diese idee der dezentralen kleinen und übers ganze jahr verteilten anlässe gekommen und sind nun gespannt, wie gut das funktioniert. 

für eine angedachte ausstellung in 2024 fanden wir einen kleine kerngruppe, die das auf die beine stellen wird - für die geringe anzahl an anwesenden lief das alles sehr, sehr gut. 

nach einer guten stunde waren wir mit dem offiziellen teil der versammlung durch und konnten bis zum mittagessen noch ein wenig durcheinanderwuseln, erste anmeldungen zu den offenen türen wurden ausgesprochen (ich denke, das läuft gut an!), das ausstellungsteam konstituierte sich formlos und wurde mit infos versorgt. 

gegen zwölf machten wir uns auf den weg durch die churer altstadt zum restaurant marsöl. dort war schon eine lange tafel für uns gedeckt, an der wir ein vegetarisches menu geniessen durften. ich unternahm erste amtshandlungen, wie das unterschreiben der restaurantrechnung. 

am nachmittag kehrten wir noch einmal in den saal im planaterra zurück um gemeinsam krönchen zu filzen - auch hier wurde wieder rege untereinander ausgetauscht, auch wenn wir nun weniger waren als am vormittag. zwei neue vereinsmitglieder waren gekommen und fühlten sich offensichtlich ganz wohl in der gemeinschaft. gegen vier räumten die ersten zusammen, einige blieben und halfen uns den saal aufzuräumen, am ende waren wir noch zu dritt für die letzten handgriffe, die aber auch rasch getan waren, so dass wir bereits um kurz nach halb fünf in den zug nach zürich stiegen.  

und da das schöne wetter immer noch anhielt, waren noch kaum skifahrer im zug - wir reisten etwas ruhiger als auf der hinreise. schön war, dass wir noch jemanden aus dem verein imzug trafen, sie zeigte uns eine schöne freie stickarbeit auf filz, an der sie auf zugfahrten arbeitet. in zürich trennten sich unsere wege, ich war um halb sieben in baden, kaufte dort vorsorglich noch einen alkoholfreien sekt und konnte noch vor sieben, frisch geduscht mit der familie auf meine wahl anstossen. 

kai hatte mich kurzfristig noch ins abendessen aufgenommen, ich hatte damit gerechnet, deutlich länger unterwegs zu sein, nach dem essen war ich dann aber endgültig k.o. - ein langer und - ich muss es doch zugeben - nicht ganz unaufregender tag.

1 Kommentar:

deine kommentare sind hier willkommen - ich freue mich über deine gedanken zu meinen texten und bildern!

folgendes musst du aber wissen:
kommentare und profildaten werden an google übermittelt. es ist ebenfalls möglich, anonym zu kommentieren, hier wird nur deine ip-adresse zu meiner sicherheit gespeichert. zur datenverarbeitung und zu deinen widerrufsmöglichkeiten verweise ich dich auf die datenschutzerklärung (link oben im blog).