1. märz 2022 - minna von barnhelm

 ich war heute wieder in der werkstatt (gestern habe ich mir einen tag pause gegönnt, den ich dann weitgehend am schreibtisch und mit haushaltsdingen verbracht habe), die arbeit geht weiter. 

mittags gab es zu hause zu tun und für den abend hatten wir theaterkarten, für "minna von barnhelm". es waren deutlich weniger schulklassen im theater als gedacht. dafür konnten wir wieder einmal den altersdurchschnitt senken helfen. im grunde bewundere ich die vielen sicher eher achtzig- als siebzigjährigen, die den weg in den theatersaal nicht scheuen. ich frage mich eher, warum das publikum nicht wesentlich mehr altersdurchmischt ist. 

das stück, eine komödie von lessing, zeitlich am ende des siebenjährigen kriegs angesiedelt, ist etwas verwirrend, es geht viel um ehre, und kaum weniger um geld, es gibt täuschungen, es werden nachrichten überbracht und am ende ist alles gut und die liebenden können sich in den armen liegen. aufklärerische gedanken? wenn mans vorher gelesen hat vielleicht. der kriegsbezug kam in diesen tagen ein wenig schräg daher, vor allem das vorfreudig von einem soldaten ausgesprochene "es wird schon irgendwo auf der welt krieg geben" führte zu hörbar kollektivem lufteinziehen des publikums...die kulisse war furios, die schauspieler (eine wichtige rolle kurzfristig umbesetzt) spielten überzeugend - aber mir wars zu klassisch komödig. trotzdem ein schöner abend im wunderschönen kurtheater, die pause verbrachten wir im sachs-foyer, wo es immer ein bisschen kühler ist als im neugebauten oberen pausenraum.