Sonntag, 21. März 2021

19. märz 2021 - freitag halt und alles bleibt erstmal wie es ist

 im wesentlichen nichts besonderes, aber am morgen kam der aufgebotene elektriker, in der hand ein säckchen mit den ersatzteilen für den backofen. nach einer guten halben stunde hatte er die schrauben, die gitter und bleche halten, ausgetauscht, beziehungsweise angezogen und meine befürchtung, dass wir wegen einer kleinigkeit einen neuen backofen brauchen würden, bewahrheitete sich nicht. 

ansonsten haushaltsvormittag, spaziergang zur gärtnerei um nachschub für vasen und töpfe zu besorgen und in der werkstatt anpassung von filzfinken und vorbereitung auf den kurssamstag. 

und bundesratspressekonferenz. 

vorerst bleibt fast alles so wie es ist*. der bundesrat hat dem drängen der rechten und wirtschaftsliberalen nicht nachgegeben, die gaststätten werden weder drinnen noch draussen öffnen und auch die homeofficepflicht wird nicht aufgehoben. drei der vier parameter, die vor ein paar wochen für weitere öffnungen festgelegt worden waren, sind derzeit nicht erreicht und bis auf die belegung der intensivstationen mit covid-patienten wieder am steigen. so war es folgerichtig, nicht zu öffnen. eine kleinigkeit wird sich ändern: im privaten bereich können sich ab montag 10 anstatt 5 personen treffen. 

svp und gastrosuisse sind angeblich überrascht und entsetzt über diesen entscheid. am absurdesten finde ich die frage, warum im privaten 10 personen erlaubt sind, während man sich in der beiz nicht zu viert am tisch zum biertrinken treffen kann. na, vielleicht, weil dein beizer nicht für vier aufmacht, sondern auch noch die anderen zehn tische belegen will und wird? umgekehrt wird gastrosuisse von vielen wirten kritisiert, die nicht daran interessiert sind, im märz die restaurantterrassen für total wenige leute mit einem komplizierten schutzkonzept für zwei wochen zu öffnen und dann wieder zuzumachen. 

es ist kompliziert und meine haltung dazu, auf empfehlung des guardian: sei mehr wie alice! gemeint ist damit alice im wunderland. 

This may be one way in which fiction can help. Think of Alice, wandering through the anarchic and disturbing dream worlds of Wonderland and Looking-Glass with such easy curiosity. However violently the laws of physics and language and logic may bend and break, Alice’s level of perturbation never seems to go beyond mild surprise or impatience. The White Queen can metamorphose into a sheep who doubles as the clerk of a shop whose sale items float away the moment Alice looks at them; “Things flow about so here!” she remarks, as though she’s strolled into the park on an unexpectedly blowy day.

alice geht nämlich vor allem vorbehaltlos und neugierig durch ihre reichlich irre umgebung im wunderland und hinter den spiegeln. ihre gefühle gegenüber dem geschehen gehen nie über eine leichte überraschung oder ungeduld hinaus.

The boundary separating reality from illusion is much more porous for a child than an adult. A child’s imaginative life seeps into the reality around her; even in waking life, Alice’s kitten plays chess. Her favourite phrase, “Let’s pretend!”, is one most of us abandon somewhere on the road to adulthood, and that some are deprived of the chance to utter in the first place. For the British psychoanalyst Donald Winnicott, this is a source of many of the malaises of adult life; if we’ve not known what it is to pretend, to experience the permeability of real and imaginary worlds, we cannot feel properly alive.

"lass uns so tun als ob" ist alices devise -  eine möglichkeit, die den meisten erwachsenen abhanden gekommen ist.

Alice offers us a kind of masterclass in aliveness. Ambling through the monstrous landscapes of her dreaming mind’s creation, she never shrinks in horror or cries in fear, but greets whoever and whatever she meets in a spirit of generous acceptance. Caterpillars who smoke hookahs, oversized talking eggs who argue semantics: other bodies and voices are never so other that she declines to open her curious ears to them.

so bietet alice uns ein vorbild im überleben von extremsituationen, egal was ihr passiert, sie bleibt freundlich und grüsst alle und alles, was ihr begegnet mit einer grossen portion neugier und freundlichkeit.

ich werde mir mühe geben, dem ratschlag aus england zu folgen.



*für nicht-schweizer und nicht-dauerleser des blogs: alle läden geöffnet, schulen im wesentlichen im präsenzunterricht, sport und kulturelle aktivitäten bis und mit jahrgang 2001 nahezu ohne einschränkungen möglich, dafür homeoffice pflicht. das sind die wesentlichen unterschiede zu deutschland, woher der grösste anteil an leserinnen des blogs kommen dürfte.

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