Mittwoch, 24. März 2021

23. märz 2021 - das ging jetzt aber mal fix!

biocò-tag.  seit ganz langem habe ich mich wieder mal für zwei einsätze auf dem bauernhof eingetragen, die direkt hintereinander liegen: ernten und verpacken des gemüses und anschliessendes ausfahren zu den einzelnen depotstandorten. das wetter ist gut, viel besser könnte es an einem märztag kaum sein. noch gibt es wenig frisches in die körbe zu verteilen, dafür die reste vom lagergemüse: kartoffeln, zwiebeln, rüebli, randen, sellerie, die liebevoll bodenkohlrabi genannten steckrüben und lauch, der aber immer noch frisch geerntet wird. das ist im grund schnell verteilt, allerdings packen wir in diesem jahr am dienstag 38 portionen gemüse in verschiedenen grössenordnungen ab und das gibt schon ganz ordentlich zu tun. am ende helfen wir noch beim salaternten im tunnel und verteilen kopf- und schnittsalate oben auf die körbe. 

hier wächst der spinat -bald ist es so weit, ich denke, wir dürfen uns in zwei wochen freuen.
 

um die vierzig körbe kann ich nicht auf einmal ins auto packen, deshalb fahre ich eine acht und beliefere zuerst die zwei westlich gelegenen depotstandorte, dann, nachdem ich die zweite ladung auf dem hof geholt habe, die restlichen depots. wegen baumfällarbeiten muss ich dabei und auf der letzten runde, bei der ich die eingesammelten leeren körbe wieder auf den hof bringe, einen umweg fahren. ganz zum schluss nehme ich unseren gemüsekorb mit und konfisziere die auf dem packtisch ausgelegte publikation von coronaleugnern/coronamassnahmengegnern. dieser unsinn muss sich nicht verbreiten, auch wenn wir längst ahnten, dass das milieu anfällig für derlei krudes zeug ist. insgesamt bin ich gegen halb eins wieder zuhause, gerade rechtzeitig, um mit kai und der tochter noch kaffee zu trinken, bevor sie in den nachmittagsunterricht, respektive wieder ins heimbüro müssen. 

ich lege aber auch nicht lange die füsse hoch, das schöne wetter lockt mich in den garten. die tomaten müssen gesät werden, insgesamt zehn verschiedene sorten und davon jeweils vier samen bringe ich in kleinen töpfchen unter. das wird wieder hoffnungslos zu viel sein, aber die setzlinge sind auch beliebte geschenke. dazu stelle ich das kleine anzuchtgewächshaus auf und verteile verschiedene im vergangenen jahr gesammelte samen in töpfen. 

bevor die nachrichten von den in der nacht beschlossenen massnahmen in deutschland so richtig zu mir durchdringen, gibt es spontan gute kunde: während ich noch draussen herumwerkle hat die tochter mit der oma telefoniert - und richtet grüsse aus. und dass meine mutter heute noch geimpft werden wird. in ihrem landkreis steigen die fallzahlen rapide, es gibt eine sondergenehmigung durch die 33 hausärzte 3000 der wegen des impfstopps liegengebliebenen impfdosen verimpfen können und die hausärztin meiner mutter und nun auch sie selbst sind teil dieser massnahme. kurz nach sechs meldet sie sich nochmal, nun frisch geimpft, berichtet von der guten stimmung, die in der praxis geherrscht hat, wo die ärztin an ihrem freien nachmittag und die praxisangestellten nach feierabend gearbeitet haben, um diese impfungen zu ermöglichen. wir freuen uns alle! 

speziell ich bin froh, dass uns ein langer zäher weg durch die impfanmeldung erspart geblieben ist, denn ich hätte aus dem ausland nur wenig helfen können bei der beschaffung eines impftermins. und wenn ich eines nicht mag, ist es nichts machen zu können. 

ansonsten: lockdown in deutschland verlängert bis 18. april, und zusätzliche "ruhetage" über ostern für die ganze nation. die empörung schlägt vermutlich ähnliche wellen wie hier letzte woche, und alle wollen mehr impfen und mehr testen, aber so schnell geht es immer noch nicht. ich weiss jetzt immerhin an wem es nicht liegt... 

zum abendessen hat die tochter lasagne gemacht, nach einem kleinen zwischentief beim kochen gelingen ihr nun zunehmend auch aufwändigere gerichte. 

ich muss anschliessend noch mal an den schreibtisch, es steht noch eine vorstandssitzung der filzszene an. online besprechen wir die anstehenden themen und treffen entscheidungen. allmählich dominieren die vielleichts und die wir-schauen-mal-wie-es-weitergeht derart die diskussion, dass eine sinnvolle planung kaum mehr möglich ist, nicht beim budget, aber auch nicht bei veranstaltungen. alles ist sehr kurzfristig und das heisst momentan wieder vor allem: absagen. oder wege finden, wie wir wenigstens virtuell zusammen filzen können. 

gegen zehn habe ich feierabend, ich sitze noch ein bisschen mit kai auf dem sofa, der tag verlangt ausnahmsweise nach einem glas wein. zum anstossen, aber auch damit es instantly noch ein bisschen gemütlich wird.

2 Kommentare:

  1. Stimmt, Tomatensäen ist eine gute Idee! Ich muss ja mal gucken, was aus deinen gaben wird. :-)
    Im Zug habe ich neulich auch ein Volksverdummungsmagazin gefunden und weggeworfen... ich war überrascht, dass diese Verschwörungsfritzen im Vierfarbdruck auf Hochglanzpapier drucken können. Das Ding sah aus wie der "Spiegel" oder so. Geld ist offenbar vorhanden. =/

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  2. Liebe Centi, das war dann ziemlich sicher das gleiche Hochglanzmagazin. Wahnsinnig viel Text, kommt seriös daher, sogar mit Fussnoten, aber es gibt ja auch genug Unsinn zu zitieren. Ich überlege ernsthaft, ob ich es archivieren soll, da schlägt das Herz dann halt doch noch auf der Historikerinnenseite. Ich weiss immer nicht so recht, ob Du meine Antworten auf deine Kommentare hier liest, oder ob ich bei Dir kommentieren sollte, wenn ich antworten will... Liebe Grüsse!

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