Sonntag, 1. August 2021

31. juli 2021 - tag vier, von montbéliard nach bésancon

nach zwei tagen in montbéliard zieht es uns weiter den doubs hinunter. vorher sehen wir uns aber noch vor der herausforderung ein frühstück zu bekommen - wo wir gestern so viel glück und einen leckeren milchkaffee hatten und ein ganzes tablett an süssen stückle im fenster stand, ist heute gähnende leere. schade. uns wird bedauernd der bäcker in der fussgängerzone empfohlen, wo es leider nur kaffee aus pappbechern gibt. 

vor dem verlassen der stadt machen wir noch einen kleinen abstecher zur alten rennstrecke, da steht man aber einfach vor verschlossenen türen. also weiter dem fluss entlang, zuerst auf einer etwas grösseren strasse, dann, als wir entdecken, dass wir auch der ganz kleinen strasse am fluss folgen können, wieder mit niedriger reisegeschwindigkeit, dafür um so mehr spass.

an einer schleuse rasten wir und essen das mitgebrachte brot mit käse und thunfischpaste. wir haben glück und es kommt tatsächlich ein boot, das die schleuse benutzt. wie sie den mechanismus auslösen ist uns unklar, es gibt signale, wenn sich die schleusentore schliessen, aber vielleicht funktioniert alles mit kameraüberwachung oder automatisch, es bleibt uns unklar. 



unterwegs sehr viel land, kühe, radfahrer und einige malerische dörfchen. über dem doubs manchmal felsen und eine bahnstrecke. in baume les dames machen wir noch eine rast und versuchen einen kaffee zu trinken, finden aber nur restaurants, die ihre tische draussen gedeckt haben. später, als wir wieder zum parkplatz laufen, ist dann ein café geöffnet, es hatte nur mittagspause. wir vermissen die italienischen bars und haben nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet der kaffee so ein problem werden würde. 


kurz vor besancon verändern sich die kleinen orte am fluss, sind nicht mehr ländlich, sondern eher touristisch, da sehen wir dann aber schon die zitadelle beinahe über uns. die anfahrt zum hotel ist uns schon als kompliziert angekündigt, wird aber noch dadurch erschwert, dass der tunnel unter der zitadelle geschlossen ist und wir auf dem anderen weg, den wir dem navigationssystem entlocken, mitten in einer demonstration der gegner des pass sanitaire landen. einen moment lang haben wir bedenken, dass früher oder später eines der mitgeführten schilder auf unserer windschutzscheibe landen wird, dann springt die ampel auf grün und wir können glücklicherweise der menschenmenge ausweichen. 

wir umfahren die stadt und lassen uns in die fussgängerzone navigieren, die ihre pforten nach angabe des hotels auch für autos öffnet, ideal ist eine anreise am samstagnachmittag eher nicht, aber wir schaffen es wieder nicht bis zum hotel. eine weitere coronamassnahmengegnerdemo findet in der innenstadt statt, oder vielleicht sind die von vorhin auch weitergezogen. wir stehen mitten auf der fussgängerzone, können weder vor noch zurück, wollen aber vor allem eines nicht: noch einmal mitten drin landen. am ende rettet uns ein taxifahrer mit den worten "vous etes perdu?" und fährt uns voraus zu einem parkplatz, wo  wir zuerst einmal unser auto abstellen können. 

unter umgehung der demo gehen wir mit leichtem gepäck zu fuss zum hotel und checken ein. das zimmer (oder ein anderes) wurde sehr optimistisch fürs internet fotografiert, es ist klein und dunkel, aber immerhin kann man vor dem zimmer auf einer terrasse sitzen. das hotel ist in einem hinterhof gelegen und sehr ruhig, nur vereinzelt dringen noch rufe und der lärm der tröten bis hierhin durch und ändern irgendwann die richtung, aus der sie kommen. wir brechen auf, um unser auto zu holen, für das uns ein parkplatz im eher engen hinterhof zugesagt worden ist. das spiel mit der telefonischen anmeldung für die fussgängerzone kennen wir ja schon und tatsächlich ist der weg zum hotel frei. nur stellt jemand direkt vor uns sein auto auf den uns versprochenen parkplatz, dem just dieser platz auch zugesagt wurde. die ältere dame an der rezeption hat uns vielleicht schon wieder vergessen? 

wir lassen unser auto dann einfach vor einem anderen tor, das scheint auch in ordnung zu sein und gedanken übers rausfahren können wir uns ja dann am dienstag machen, wenn wir wieder weiter müssen. oder dürfen. 

denn nachdem wir uns leidlich im sehr engen und vollgestellten zimmer eingerichtet haben, wird klar, dass die terrasse natürlich allen hotelgästen zur verfügung steht und man im zimmer, wenn man nicht glastüre und vorhänge schliessen will, keinerlei privatsphäre geniesst. es ist ein bisschen so, als ob der nachbar auf dem campingplatz seinen tisch direkt vor unserem zelteingang aufgestellt hätte. glücklicherweise regnet es aber gerade und die nach uns eincheckenden besucher schauen sich jeweils nur kurz im garten um. wir müssen also vorerst nicht zwischen keine rückzugsmöglichkeit und zivilschutzbunker (so fühlt sich das zimmer mit geschlossenen fenstern und vorhängen an) wählen. 

später brechen wir auf, um uns ein restaurant zu suchen. auch schwierig, denn da es immer noch regnet, steht deutlich weniger platz zur verfügung und so sind die geöffneten restaurants mehrheitlich ausgebucht. oder wir wollen  nicht alleine im saal im ersten stock oder unter einer tropfenden markise essen. am ende aber geht die suche auf die glücklichste aller arten zu ende: wir bekommen einen tisch am fenster in einem asiatisch-vegetarischen lokal, wählen dort das menu und werden mit vier leckeren gängen für das ganze durcheinander des tages entschädigt. am ende sind wir so satt, dass wir das angebotene dessert ausschlagen müssen, obwohl das sicher auch noch sehr spannend gewesen wäre. 

das amuse-geule: rettichsalat.

meine erster gang: salat aus grünen bohnen mit pilzen und einer sauce mit irgendwas mit sesam.

kais erster gang: gemüse in reispapier, mit knoblauch und koriander

kais zweiter gang: frühlingsrollen

mein zweiter gang: nems revisité, interessante konsistenz und lecker, aber keine ahnung was das war. 

mein dritter gang: sushi, vegetarisch

kais dritter gang: ravioli, diesmal hatte er den part, nicht zu wissen, was das ist.

der letzte gang war gleich: spiesse mit gemüse, pilzen, frittiertem tofu, dazu reis und kokossüppchen.

im hotelzimmer versuchen wir uns an einem arrangement mit jalousie und dahinter geöffneter terrassentüre und gehen schlafen. draussen regnet es wieder.  

(das schreiben und mit fotos versehen dieses blogposts wird erheblich durch ein nicht sehr leistungsfähiges w-lan gestört, weswegen eventuell noch bilder vom leckeren essen später hinzukommen könnten).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

deine kommentare sind hier willkommen - ich freue mich über deine gedanken zu meinen texten und bildern!

folgendes musst du aber wissen:
kommentare und profildaten werden an google übermittelt. es ist ebenfalls möglich, anonym zu kommentieren, hier wird nur deine ip-adresse zu meiner sicherheit gespeichert. zur datenverarbeitung und zu deinen widerrufsmöglichkeiten verweise ich dich auf die datenschutzerklärung (link oben im blog).