Mittwoch, 30. Dezember 2020

jahresrückblick 2020

jahresrückblick oder kein jahresrückblick? ich stehe dem unternehmen etwas skeptisch gegenüber, habe ich doch das ganze monothematische jahr komplett durchgebloggt (angefangen mit dem täglichen bloggen habe ich tatsächlich schon im dezember 2019) und was soll es da noch zu sagen geben? andererseits schätze ich es sehr, das jahr noch einmal mit dem blog revue passieren zu lassen, also lassen sie uns beginnen... 

im januar werden ferien in england geplant, wir stehen vor dem opernhaus drei stunden schlange für den verkauf ausgemusterter kostüme, wir gehen essen und ins kino (was erst im verlauf des jahres zu etwas besonderem wird), die söhne kommen mit freundinnen zum gemütlichen abendessen, wir besuchen ein familienfest am bodensee und kai fliegt zu einem kongress nach hamburg. in der werkstatt finden einige kurse statt und ich lasse mich vom mittwochsmix von müllerin art zu einem sofakissen inspirieren. 

sofakissen, entwurf inspiriert von vera molnar

anfang februar zog der zweite sohn aus. die sportferien verbrachten wir zuhause und hatten dafür viel besuch. den ganzen monat war ich viel unterwegs: ins bündnerland, zu einem filzkurs in den schwäbischen wald, zu meiner mutter, zur filzbegegnung im kloster roggenburg. sturm und schnee begleiteten mich auf dem grossteil der fahrten und gaben einen vorgeschmack auf das ausgeliefertsein gegenüber den naturgewalten. das corona-virus taucht in meinen aufzeichnungen zum ersten mal am 5. februar auf, am monatsende gab es schon ein hygienekonzept in der unterkunft der filzbegegnung. und die freunde aus stuttgart, die uns übers wochenende besuchen kamen, sollten für lange zeit die letzten übernachtungsgäste sein. 

tasche, extra für die filzbegegnung angefertigt.

der märz dürfte der monat dieses jahres sein, an den wir uns alle am besten erinnern können. in der ersten monatshälfte dampft sich das sozialleben allmählich ein, dafür thematisiert fast jeder post eine facette der coronaberichterstattung. ich komme krank von der filzbegegnung zurück, ein weiterer grund, nicht an die generalversammlungen von filzszene und gemüsegenossenschaft zu gehen, die tatsächlich noch stattfinden. mitte des monats geht es dann ganz schnell: schule, läden, grenzen schliessen. ich befinde mich bei grenzschliessung noch auf der falschen seite derselben, kann aber ohne grosse probleme nach hause reisen. 
im lockdown berichte ich viel vom tagesablauf, der schule der tochter, vom garten und vom spazierengehen. aber auch von der nachrichtenlage, die uns teilweise ganz schön zusetzt. wir sagen die englandreise ab und kommen nicht recht dazu, darüber traurig zu sein.

hausaufgabe für die generalversammlung der filzszene: schablone war ein f (wie filzszene)

den kompletten april verbringen wir im lockdown. ein alltag im ausserordentlichen stellt sich ein, wird aber aus nicht pandemiebedingten gründen dann ganz schnell wieder über den haufen geworfen. die tochter und ich verbringen gemeinsam die frühlingsferien mit garten, kochen und backen, spielen und spazieren. zu mehr haben wir momentan keinen nerv. die söhne sehen wir zum ersten mal seit beginn des lockdowns am ostersonntag wieder und dann wieder häufiger, auch weil wir uns quasi immer draussen im garten treffen können. die werkstatt ruht, bis ich ende des monats einen hilferuf starte und eine ganze menge aufträge bekomme, die mir die laufenden kosten zu decken helfen. garten, immer wieder garten beschäftigen uns und zum ende des monats richten wir auch das bädle im garten her. 
 
das wird später einen wandbehang und ein geschenk für kai geben.

 der mai bringt lockerungen der corona-massnahmen. vor allem für die tochter, die wieder zur schule gehen kann. die werkstatt bleibt noch geschlossen und kai arbeitet nach wie vor vorwiegend im homeoffice. aber auch wir entfernen uns endlich wieder weiter von zuhause, für wanderungen am rhein, um baden herum, von langenthal nach st.urban und sogar für einen ausflug an den ballenberg, der auch wieder öffnen darf. im garten wird jetzt nicht nur viel gerarbeitet, sondern auch regelmässig geschwommen. 

auftragsarbeiten halten mich und die werkstatt über wasser

im juni sind auch wir bereit, wieder in ein einigermassen normales leben zurückzukehren. in der werkstatt finden nach 12 wochen wieder kurse statt, wenn auch zunächst nur für einzelne personen - dafür gleich reichlich und teilweise mit maske. der breitensport der tochter startet wieder, wir machen unsere ersten museumsbesuche im haus konstruktiv und im aargauer kunstmuseum und daran anschliessend sogar noch einen stadtbummel durch das städtchen. aus deutschland, wo mittlerweile beim einkaufen und im öffentlichen verkehr maskenpflicht herrscht, hole ich meine mutter für eine woche ferien zu uns. in der schweiz tut man sich indessen noch schwer mit den masken und bleibt lange bei der empfehlung. im juni wird an einem tag eine einstellige zahl an neuansteckungen gemeldet (9 fälle) - gegen ende des monats steigen die ansteckungszahlen aber schon wieder an. trotzdem gibt es eine kleine feier zum schulabschluss der tochter - im klassenverband und mit zwei gästen pro schüler*in. 
 
eigentlich nur ein probestück für einen auftrag gefällt mir die bestickte tasche später selbst sehr gut.

die ferien im juli wollten wir ohnehin zuhause verbringen, zwei wochen verbringen wir mit wandern, ausflügen nach bregenz, auf den wochenmarkt in waldshut und nach basel ins museum tinguely, aber auch mit grösseren gartenarbeiten und im freiluftkino - und natürlich ganz viel schwimmen im eigenen bädle. das hält uns bei steigenden temperaturen auch ganz schön auf trab. im garten feiern wir auch den geburtstag des grossen sohns, zusammen mit freunden. als kai wieder arbeiten muss, verbringen die tochter und ich noch ein paar tage bei der oma in deutschland, bevor wir zurück fahren sehen wir freunde in stuttgart. die coronafallzahlen steigen immer deutlicher, als einzige massnahme wird eine maskenpflicht im öv und für veranstaltungen eingeführt, parallel aber über lockerungen diskutiert. mein einziger weihnachtsmarkt wird abgesagt. 
 
viele kurse, dann ferien, also nichts gefilzt, aber neue fotos!

im august startet die tochter in ihre lehre als fachfrau gesundheit. der monat wird noch einmal ein richtiger sommermonat, mit viel hitze und freude am bädle. kai und ich beginnen eine tradition mit auswärtsfrühstücken am samstag - und begrüssen wieder mehr besucher im garten. wir bewirten freunde und familie vorwiegend unter der pergola, einige bleiben den ganzen tag bei uns im garten. mit einzelkursen in der werkstatt, dem sommerfest der gemüsegenossenschaft und der postkunstaktion fühlt sich das leben wieder weitgehend normal an, auch wenn corona uns weiterhin zur vorsicht anhält. 

ursprünglich kursvorbereitung - aber spass hat es auch gemacht!

im september kehrt kai wieder vorwiegend ins büro zurück, ich plane, bewerbe und veranstalte einige filzkurse. zu beginn des monats findet im oederlin-areal, wo meine werkstatt liegt, ein tag der offenen tür statt, der zu einem vollen erfolg wird. wir sehen eine vorstellung beim kurzfilmfestival fantoche, ich fahre mit dem zug nach chur zu einer vorstandssitzung der filzszene, wir haben noch einmal besuch von freunden, mit denen wir in luzern und baden ein sehr schönes wochenende verbringen. auch der vereinsausflug der filzszene findet bei schönstem wetter statt. 
am 20. schwimme ich zum letzten mal in unserem bädle, damit hat die schwimmsaison fast fünf monate gedauert! kai und ich eskalieren ein bisschen im möbelhaus: es gibt neue gartenmöbel und endlich eine lampe über den esstisch, die aber erst noch geliefert werden. gegen ende des monats betrachten wir die steigenden coronafallzahlen intensiv: wir wollen in der ersten herbstferienwoche die grosseltern besuchen und von dort weiter für ein paar tage nach oberschwaben reisen. die tage geniessen wir sehr und machen damit den september zu dem monat, an dem wir in diesem jahr am häufigsten ausser haus gegessen haben, dabei kann man das immer noch an zwei händen abzählen... 

eilauftrag für eine kundin!

die fallzahlen steigen und steigen im oktober - corona wird in den blogposts wieder das beherrschende thema. nach langem herumgeeiere spricht der bundesrat ein machtwort: maskenpflicht beim einkaufen und in öffentlich zugänglichen gebäuden. wir reduzieren weiterhin freiwillig unserer kontakte, die tochter verzichtet auf ihre geburtstagsparty und ich sage den geburtstagsbesuch bei meiner mutter ab, wie wir uns schon lange für teilnahme an einer hochzeit entschuldigt haben. auch mehren sich die absagen von kurstagen. bald entwickelt sich das pandemiegeschehen in der schweiz so, dass deutschland eine quarantänepflicht verhängt, so kann ich zwar noch zum einkaufen über die grenze, wollte ich aber familie und freunde in der alten heimat sehen, müsste ich für zwei wochen in quarantäne. logistisch bereiten wir uns auf vermehrtes homeoffice vor und kai zügelt seinen schreibtisch vom wohnzimmer in das ehemalige zimmer des mittleren sohns/gästezimmer, das damit offiziell zum arbeitszimmer wird. anders als im frühling ist ein ausweichen in den garten ja in den kommenden monaten kaum möglich... die werkstatt bleibt aber vorerst noch geöffnet, mit masken, ganz wenigen teilnehmerinnen und regelmässigem lüften hoffe ich das risiko einer ansteckung zu minimieren. 

toller teppich, bisher noch ohne richtig gutes foto.

an die anhaltend hohen neuansteckungszahlen haben wir uns im november bereits gewöhnt und richten uns auf unsere art damit ein: kai baut noch ein paar ferientage ab, meist wandern wir dann in einsamen gegenden herum. die kurstage laufen inzwischen anstands- und ausnahmslos mit masken ab. einen weihnachtsmarktstand baue ich auch auf: nicht für ein echtes publikum, sondern fürs fernsehen. meinen geburtstag feiern wir mit  den söhnen und ihren freundinnen im wald, an der grillstelle. die tochter hat mir eine schwarzwälder kirschtorte gebacken, die gibt es dann zum kaffee drinnen und zuhause. vieles verlagert sich nun ins internet: der vorstand der filzszene tagt online und auch die ausserordentliche mitgliederversammlung der gemüsegenossenschaft verfolge ich via zoom. da ist es nur folgerichtig, dass ich einen online-filzkurs buche, der mir viel freude macht. mit der technik für die postkunst im advent hingegen kämpfe ich zunächst, aber zusammen mit adventskranz und adventskalender werden auch die adventspostkarten pünktlich zum ersten advent fertig.
 
nur für mich gefilzt! karierte kugeln.

im dezember spielt der advent verkehrte welt: anstatt immer heller zu werden, gehen so langsam in den gaststätten und läden die lichter aus. für uns ändert sich wenig - sind wir doch schon lange wieder sehr wählerisch, wen wir treffen und wohin wir gehen. der nikolaus kommt coronakonform in den garten, dass wir weihnachten nicht nach deutschland fahren werden, war auch schon seit oktober mehr oder weniger absehbar. unsere weihnachtseinkäufe erledigen wir online oder sehr punktuell an ausgewählten orten. die post wird wichtiger denn je: pakete und weihnachtsgrüsse machen sich auf den weg und täglich treffen die karten der adventspostaktion ein. wir verbringen sehr ruhige weihnachtstage und werden auch den jahreswechsel zu dritt zu hause feiern. 

grosse kugel, durchmesser so ungefähr 40 zentimeter.

liebe leser*innen, ich danke ihnen ganz herzlich dafür, dass sie hier regelmässig oder ab und zu vorbeischauen, mir gelegentlich auch kommentare hinterlassen oder richtige post schicken! ich wünsche ihnen einen guten start in ein hoffentlich gutes 2021, bleiben sie gesund, bleiben sie geduldig, und vor allem: bleiben sie in der aktuellen situation zuhause. und hoffentlich meinem blog und  mir gewogen.

1 Kommentar:

  1. Bonjour 😊
    Je suis fan de vos créations que je viens de découvrir, ces "pseudos" écossais sont très chics et tellement bien réalisés 😜 je pratique le feutrage depuis peu , puis-je me permettre de vous demander comment de couches de laine vous utilisez par face dans vos sacs ? Et ya t'il des pièces à vendre ? Encore bravo pour toute cette énergie qui rend la vie plus belle 🌺🌞😊
    Pénélope

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