den samstag haben wir komplett im garten verbracht, endlich ist das wetter schön genug dafür, einfach das draussensein und fast noch das bädle zu geniessen, aber immerhin um zu schwimmen und sich hinterher richtig gut zu fühlen, dass man trotz des nicht wirklich warmen wassers eine runde drin war.
dafür war der sonntag dann mit um so mehr aktivitäten gefüllt und das ist ja auch gut so, da frau brüllen ja wieder einmal fragte, was man so den ganzen tag mache. (#was machts du eigentlich den ganzen tag?):
tagwache war heute trotz sonntag um 6.20 uhr, denn die tochter hatte gemeinsam mit einer freundin einen einsatz am dorfsporttag ihres sportvereins. der begann um sieben, den meisten beteiligten dürfte nicht aufgefallen sein, dass ihr dorf sonntagsmorgen vor halb acht nicht an den öffentlichen nahverkehr angeschlossen ist, also gab es halt ein autoshuttle für die helferinnen aus der stadt.
gegen viertel nach sieben war ich wieder zuhause und setzte mich mit laptop ins bett, denn sonntags wird jeweils das neue modul meines filzkurses freigeschaltet und ich war schon sehr gespannt, was sich hinter "folded forms" verbergen würde. also guckte ich eine knappe stunde filzvideos und machte mit notizen, bis kai sich bereits erklärte aufzustehen und frühstück zu machen. ich hatte damit etwa die hälfte der angebotenen unterrichtszeit schon wenigstens angesehen...
frühstück draussen, endlich ist es so etwas wie sommerlich geworden, sonnenschirm brauchte allerdings eher die butter und die wurst, wir sassen ganz gerne in der sonne.
dann allerdings verzog ich mich wieder nach drinnen, denn ich hatte mir vorgenommen, den vormittag für den filzkurs zu verwenden und das arbeiten mit ultrafeiner wolle im kammzug geht an einem luftigen spätsommer-/frühherbstmorgen nicht so einfach draussen.
ich legte also aus und faltete, schaute ein zweites mal das video (manche stellen halt auch ein drittes und viertes mal) und wurde bis auf eine technik? ein objekt? fertig mit dem ersten durchgang. nach drei modulen habe ich meine arbeitsweise gefunden: zuerst mache ich alles, was im video gezeigt wird, einmal in einer farbe nach (vorteil: ich muss mir keine gedanken machen, welche farbe und weiss anschliessend, dass das der erste versuch war, zweiter vorteil: die wolle in einer ungeliebten farbe kommt auch mal weg), danach entscheide ich, was ich in verschiedenen farben und grössen vertiefen will (so weit kam ich allerdings dann heute nicht mehr).
das sieht für einen ganzen sonntagvormittag nicht gerade nach viel aus - aber ich mag das englische wort, das ich neu für derartige arbeiten gelernt habe: finicky, ein begriff zwischen pedantisch und knifflig.
gegen ein uhr beendete ich die filzerei, mittlerweile war auch die tochter wieder eingetroffen und ich taute ein stück hefe in milch auf, denn für den frühen nachmittag hatte sich der grosse sohn angekündigt, den wir zuletzt vor unseren frankreichferien gesehen hatten, denn anschliessend war er vier wochen unterwegs.
vor seinem eintreffen reichte es noch zu einer schwimmrunde, dann machten wir gemeinsam waffelteig und kaffee und buken die waffeln direkt am gartentisch. nebenbei erzählte der sohn von seiner schwedenreise und gleich noch von den plänen für die nächsten wochen. das trickfilmfestival in der stadt steht an, und da helfen die beiden söhne diesmal ausführlich mit. wir bekamen ein bisschen was ab vom helferlohn und können so am kommenden samstag kostenlos eine vorstellung der fantoche besuchen.
dann wurde es auch schon zeit zum umziehen für die neuzuzügerfeier, zu der unsere wohngemeinde eingeladen hatte. begrüsst wurden alle neuzugezogenen der letzten zwei jahre, wegen pandemie war der anlass im vergangenen jahr ausgefallen. in der gemeindehalle waren die tische gedeckt, aber zunächst einmal gab es einen apero und eine ansprache der frau gemeindeammann. die nächsten eineinhalb stunden konnte man sich die zeit mit einem quiz über die gemeinde und dem besuch von dorfbibliothek und ludothek vertreiben, oder damit, sich mit anderen neuzuzügern bekannt zu machen. bei letzterem hatten wir eher weniger glück. auf halb sieben war das abendessen bereit, sogar mit vegivariante, salat, gemüse, ofenkartoffeln und fleisch vom grill.
die tische waren sehr locker besetzt, nach eineinhalb jahren pandemie blieben ganz von alleine zwischen den jeweiligen haushalten sitzplätze frei, was die unterhaltung teilweise ein bisschen mühsam machte. wir kamen mit einem älteren albanischen paar ins gespräch, das aus dem sankt galler rheintal zugezogen ist und uns unter anderem stolz fotos von einem sehr schönen garten zeigte. noch mit am tisch sassen zwei mitglieder des gemeinderats, die sich nicht gerade leicht taten mit der kommunikation. schade eigentlich, wir hatten uns nämlich extra am abend zuvor für den anlass zusammen mit der tochter vorbereitet und nicht nur gesichter und namen, sondern auch die jeweiligen ressorts auf der homepage der gemeinde nachgeschaut. wir vermissten ein wenig vertreter:innen der örtlichen vereine, anstattdessen wurden wir auf die homepage hingewiesen. auch von der verwaltung war niemand anwesend, nicht einmal der gemeindeschreiber. insgesamt hat sich die gemeinde ein bisschen unter wert verkauft, ich denke, es hätte schon noch einiges gegeben, was man erklären, anpreisen oder auch nur ansprechen hätte können. aber dank homepage der gemeinde, teilweise auch durch anruf, haben wir ja auch schon einiges in den letzen beiden jahren herausgefunden, wie zum beispiel den weihnachtsbaumverkauf direkt im wald, den wir persönlich sehr schön fanden. richtig mit begeisterung agierten vor allem die damen der dorfbibliothek, die gut werbung machten für ihre dienstleistung.
gegen neun waren wir wieder zuhause, und es war noch warm genug, um auf dem balkon noch ein stündchen draussen zu sitzen, dann gingen wir früh zu bett, denn eine volle woche steht bevor.
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