Samstag, 6. November 2021

5. november 2021 - #wmdedgt im november 2021

 "was macht du eigentlich den ganzen tag?" fragt frau brüllen immer am 5. des monats. und ich antworte heute so: 

früh aufgewacht, weil ohnehin wegen des spätabendlichen ärgers schlecht geschlafen. also war es auch egal, dass die tochter heute wieder früh raus musste und ich mit ihr aufstand, so gegen halb sechs. als erstes räumte ich die spülmaschine aus und erledigte das vom abend übriggebliebene geschirr, dann machte ich frühstück, schrieb den blogeintrag für den vergangenen tag und frühstückte mit kai. 

in der vergangenen woche hatte ich eine idee, wie ich meine wöchentliche putzrunde am freitagvormittag noch besser organisieren könnte und begann deshalb damit, alle räume mit steinböden im erdgeschoss für das feucht wischen vorzubereiten. ich habe mich ja vor vielen jahren ausführlich mit der organisation des haushalts beschäftigt, woraus der putzplan mit festgelegten intervallen für bestimmte arbeiten und später eine arbeitsteilung für kochen, wäsche und putzen hervorgegangen ist. das putzen erledige ich aber immer noch alleine (abgesehen von grossen arbeiten, wozu im jetzigen haus auch das fensterputzen gehört) und bin ständig dabei, die abläufe an den putztagen montag und freitag weiter zu optimieren. vielleicht glauben sie mir das nicht, aber das macht sogar spass. also weniger das putzen als das optimieren. 

anschliessend startete ich die übliche runde: schlafzimmer, badezimmer oben und unten, dann feucht wischen überall, wo steinboden liegt und zwar heute zuerst oben, dann gleich unten (anstatt wie sonst erst am ende der runde). damit die böden trocknen konnten, legte ich eine frühstückspause ein und erledigte ein bisschen büroarbeit. das kursanmeldungschaos liess sich aufdröseln, die anmeldungen erreichten nun mein postfach. es gab auch noch eine zusätzliche anmeldung, da der kurs ja stattfinden sollte, war es auch egal, dass sie nach der anmeldefrist kam. 

ich bezog die betten frisch, räumte die frischgeputzten räume wieder ein, wischte im rest der wohnung staub, staubsaugte alle holzböden und musste nicht mal blumen organisieren, weil der strauss vom markt von voriger woche noch immer schön ist.

und als ich gerade so richtig zufrieden sein wollte (mit der neuen reihenfolge und weil es gerade erst halb elf war und ich schon fertig) da kam die erste und die zweite absage für den morgigen kurs. ich ging erst mal unter die dusche, was ich ohnehin vor hatte und beschloss, den arg zusammengeschrumpften fiznachmittag abzusagen. die freude über den freien samstagnachmittag ist ein wenig verhalten, denn in solchen kursausschreibungen steckt schon wenn alles wie am schnürchen klappt eine menge arbeit, in diesem fall kam noch der ärger dazu. dann habe ich halt wieder mal für nichts gearbeitet.

ich lungerte ein bisschen herum, machte dann ausgiebig mittagspause, hatte aber keinen hunger, wegen des zweiten frühstücks, und fuhr dann los um das gemüse abzuholen. das gemüse nahm ich mit in die werkstatt. 

kurz vor zwei stellte ich das schild, das auf die offene werkstatt hinweist, vor die türe des gebäudes und bereitete die tische für eventuelle besucherinnen vor. die angekündigten besucherinnen kamen dann alle auf einmal, die eine wollte einfach ein bisschen reden und brachte mir ein lemoncurd und ein reisszeug ihres mannes für den sohn mit. der mann war bauingenieur und dürfte den grossteil seines arbeitslebens auch nicht mehr mit dem reisszeug gearbeitet haben, mein sohn ist geomatiker und hat nicht einmal während der ausbildung nie mit tusche pläne gezeichnet. ich bin gespannt, ob er das wunderschöne etui aus nostalgischen gründen trotzdem haben möchte oder vielleicht sogar etwas damit anfangen kann. ausserdem überlegte ich, dass von vielen heutigen berufen keine solche sichtbaren zeichen mehr übrigbleiben werden. sein erstes cad-programm wird der sohn jedenfalls nach der pensionierung niemandem weitergeben können. 

die anderen beiden besucherinnen wollten sich umschauen und über das kursprogramm informieren. ich erzählte also ein bisschen, sprang immer wieder zwischen den beiden besuchergruppen hin und her und hatte das gefühl, dass beide so einerseit genügend zeit zum schauen, zum fragen und erzählen hatten. mit den beiden filzinteressierten habe ich nun eine verabredung zu einem ersten kleinen stück, in der nächsten woche. 

als sich auch noch die strickfreundin gegen halb vier verabschiedet hatte, wurde es ruhig und ich konnte mich den beiden in dieser woche eingetroffenen arbeiten von kursteilnehmerinnen und ihrer beurteilung widmen. zwischendurch holte kai noch einen teil des gemüses für das abendessen ab. gegen sechs machte ich feierabend, eigentlich geht die offene werkstatt bis halb sieben, aber die chance, dass noch jemand gekommen wäre, tendiert gegen null. 

im dunklen und kalten radelte ich nach hause und begegnete einem der busse, die die besucher der "hellen nacht", einer veranstaltung zur industriekulturim kanton aargau, herumfuhren. ich freute ich auf  den ruhigen abend. zuhause hatte kai einen kleinen apero vorbereitet, das passte gut zu meinem ausgefallenen mittagessen. ich las auf dem sofa, kai frittierte tintenfische und dazu gab es salat. später nach wäscheaufhängen wieder sofa und heute-show. da war dann auch schon die tochter aus doppeltem turntraining zurückgekehrt und schaute ein bisschen mit uns.



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