anders als an den wochentagen haben wir für den samstag im grunde keinen plan gemacht, das stört mich. ich möchte gerne wissen, wie viel zeit ich für eigene sachen habe, und nicht ständig unterbrochen werden, wenn ich gerade in etwas vertieft bin. meistens schaffe ich es ohne plan nicht, überhaupt etwas für mich anzufangen, weil ich befürchte, dass das dann gleich wieder liegen bleiben muss. dann räume ich im haushalt herum und erledige dinge, die ich auch delegieren könnte und komme so zu überhaupt nichts.
nach dem frühstück erledigen die tochter und ich das, was gestern und die letzten tage liegen geblieben ist, den überblick über unsere eingefrorenen vorräte. die letzte liste ist fast ein viertel jahr alt und auch wenn wir uns mühe geben sie fortzuführen, geht doch immer wieder etwas vergessen und wird nicht eingetragen oder ausgestrichen. viel ist zur zeit nicht eingefroren. das gemüse aus dem letzten sommer ist fast alles aufgegessen und fleisch hatten wir keines mehr bestellt.
danach versuche ich mich in visible mending (sichtbares ausbessern) einer zerschlissenen leinenhose, die ich gerne zuhause trage. das kann ich anfangen und immer wieder zwischendurch liegenlassen, wenn es den hausgenossen dann behagt, etwas gemeinsam zu tun. über den tag schaffe ich es, beide löcher zu reparieren:
sie sehen deutlich den unterschied vom ersten zum zweiten versuch. während ich beim ersten loch drauflosgestichelt habe, so nach dem prinzip hauptsache das hält, wusste ich beim zweiten versuch, worauf des ankommt und habe regelmässigere reichen und stiche gemacht. beim nächsten mal werde ich dann noch die shashiko-regel beachten, dass sich die stiche nicht überkreuzen dürfen. für heute hat es mir schon gereicht, dass die hose wieder funktionstüchtig ist.
im garten haben wir uns heute um das zu viel an chinaschilf gekümmert. das ist wohl einem der gartenvorbenutzer etwas aus der form geraten und hat sich auf etwa doppelte grösse ausgebreitet. wir dämmen das jetzt mal wieder ein und werden sehen, wie gut das mit dem ausgraben funktioniert und ob wirklich nichts mehr nachkommt. ich korrigiere mich: kai hat sich um das schilf gekümmert. ich habe solange eine etwa einen meter lange wegstrecke von seitlich wachsenden kleinen bäumchen befreit. diese bäumchen haben sich aus den massenhaft im ganzen garten vorhandenen schösslingen entwickelt, weil man sie so nah am weg schlecht herausziehen kann. mit einer mischung aus geduld und gewalt geben die meisten aber früher oder später auf und lassen sich unter den platten hervorziehen. die tochter hat die als frostschutz versenkten plastikflaschen aus dem pool entfernt, in dem schon wieder eine menge jetzt auch sehr schmutziges wasser ist. der garten ist ein unerschöpflicher quell sinnvoller arbeit an der frischen luft, die wir gut gebrauchen können, da die sonstigen ablenkungen ja gerade nicht zur verfügung stehen.
später bin ich noch eine kleine runde mit kai spazieren gegangen, habe mit meiner mutter telefoniert und den kontakt zum mittleren sohn gehalten. da er gerade am kochen war, konnten wir nicht telefonieren, vielleicht machen wir das morgen mal.
am abend heimkino mit grosser besetzung, ein film mit anne bancroft, judi dench und anthony hopkins, den wir nicht kannten: 84 charing cross road. sehr, sehr ruhige geschichte, die auf einem realen briefwechsel zwischen einer amerikanischen schriftstellerin und einem britischen buchhändler basiert. die unterschiedlichen folgen des zweiten weltkriegs für amerika und grossbritannien werden en passant deutlich, passte zu töchterleins geschichtsthemen momentan.
gelesen: du bist ich von joan aiken ausgelesen, das ist sehr schade, weil mir die geschichte wirklich gut gefallen hat. ich habe mir antiquarisch (haha) vier weitere bücher von joan aiken bestellt, die mehr als jugendbuchautorin bekannt ist.
gesehen: siehe oben.
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