da ich die offene werkstatt für den nachmittag abgesagt habe, weil ich mich noch nicht fit genug für einen langen nachmittag mit vielen gästen fühle, strukturiere ich den tag einfach um.
nach frühstück und langem bloggen, erledigen von post und dingen fahre ich in die werkstatt. das durcheinander muss ich heute also auch nicht beseitigen und kann es noch ein bisschen liegen lassen. anstattdessen mache ich mich irrationalerweise an die erledigung der hausaufgabe für die gv-sitzung der filzszene, obwohl ich schon ziemlich sicher bin, dass ich nicht hingehen werde. aber irgendwie fände ich es schade, die herausforderung nicht angenommen zu haben. also vergrössere ich die zur verfügung gestellte schablone ein klein wenig.
und filze ein bisschen drauf los. meine erste idee hatte eine starke vergrösserung beinhaltet, so wäre ein hut draus geworden - dabei wäre dann nur der mittlere teil als umhüllung für den kopf hohl ausgebildet worden, der grosse umlaufende bogen wäre dekoration geworden und hätte auch eine andere schrumpfung gehabt. so ganz war ich aber damit nicht zufrieden, da ich schon im vorhinein sicher war, dass ich einen so extravaganten hut niemals tragen würde. gescheitert ist die ausführung vor allem am zeitmangel, der manchmal auch gut für was ist. positiv gewendet: ich habe prioritäten gesetzt.
die zweite eingebung war dann ohne vergrösserung der schablone eine art fingerpuppe zu machen, eine raupe. als ich dann aber nochmal genauer hingeschaut habe, schaute mich da halt eher eine art echse oder chamäleon an. also farbwechsel. für die stabilität und auch weils spannender aussieht: zacken. augen dazu. und eine zunge aus wolllocken.
nicht unbedingt eine fingerpuppe, aber auf dem pflock kann man das tier vielleicht im garten unterbringen? wildes drauflosfilzen, kann ich manchmal auch.
kurz vor zwölf machte ich mich auf den weg zum mittleren kind, wir waren zum mittagessen in die neue wohnung eingeladen. wir, das heisst, die tochter, kai und ich. es gab asiatische nudeln mit brokkoli und pepperoncini aus der pfanne. bei tisch fast nur gespräche über das coronavirus und die umstände daraus. zwischendurch wurde noch das sofa für den sohn geliefert, ich würde sagen: einrichtung wird.
mit velo nach hause, mit einem abstecher über den bäcker, für nachmittagsgebäck. ein bäcker im ort ist eine tolle sache. und dieser bäcker hier verblüfft mich immer wieder. bei fast jedem besuch entdecke ich etwas neues. und die osterhasen, die er macht, sind sensationell. vielleicht traue ich mich ja, mal ein foto zu machen.
zuhause: pause. dann das übliche freitagsvormittagprogramm, etwas abgespeckt und immer wieder von telefonaten unterbrochen, denn ich sage meine teilnahme an der generalversammlung der filzszene tatsächlich ab, ich fühle mich nicht fit genug für einen tag unterwegs. sage aber gleichzeitig eine kanditatur für ein amt zu. kann man ja machen, besser als nix. die kollegin, die mit mir den lehrgang gibt, kommt auch nicht. präventionsmassnahme, ein familienmitglied arbeitet beim energieversorger. und eine der grossen sorgen hier ist ja, dass durch steigende infektionszahlen die versorgung mit lebensnotwendigem wie strom und wasser gefährdet wird.
am spätnachmittag noch ein bisschen herumräumen: durch das frei gewordene zimmer samt wandschrank werden regale im wohnzimmer frei, alles kann nun ein bisschen luftiger stehen.
was allerdings manches familienmitglied mit ganzem einsatz zu verhindern sucht. |
überhaupt finde ich das thema covid19 eher ungeeignet für satirische zwecke. ich hoffe immer noch, dass alle ergriffenen schutzmassnahmen helfen, eine ausbreitung zu verzögern, am besten bis ein impfstoff gefunden ist, es sommer wird und die leute sich wieder weniger in geschlossenen räumen aufhalten oder wenigstens so lange, dass das öffentliche leben nicht zusammenbricht.
da ich es nicht besser weiss, kann ich nur darauf vertrauen, dass viel richtiges unternommen wird.
da die veranwortlichen auch keine wahrsager sind, wird einiges unnötige dabei sein, aber alles besser als nichts zu tun.
vielleicht werden wir in eine paar wochen oder monaten witze darüber machen, aber jetzt halte ich das für verfrüht. ironie relativiert. und bei dem erreger der neuen lungenkrankheit gibt es kaum was zu relativieren, die bedrohung muss einfach ernst genommen werden. um uns, aber vor allem auch, um schwächere in unserer gesellschaft zu schützen. also: waschen sie sich die hände. es gibt so schöne seifen. (okay, das war jetzt auch ironisch.)
gelesen: charlotte link - die suche
gehört: meine cousine rachel, daphne du maurier
gesehen: heute-show
У вас очень интересные войлочные идеи!!!
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