Samstag, 21. März 2020

20. märz 2020 - chronik, intern

strukturen beibehalten (oder einführen), ein ratschlag für die momentane situation: freitag ist haushaltstag. ich ordne und putze also nacheinander das schlafzimmer, das badezimmer, das gäste/arbeitszimmer, galerie, treppe, wohnbereich, essbereich, flur, küche. es hat sich aber auch praktisch ergeben, dass kai heute ein letztes mal zu seiner arbeitsstätte fahren musste, ab jetzt nur noch homeoffice, es sei denn es bräuchte ihn im notfall. (was für ein notfall, das wäre jetzt hier schwierig zu erklären, kann ich ja immer noch machen, wenn es so weit kommen sollte) ich musste also bei meiner herumwerkerei keine rücksicht nehmen, die tochter hat sich mit ihren schulaufgaben eh in ihr zimmer verzogen.

ich bin fertig mit dem haus als kai nach hause kommt, er hat unterwegs noch getränke gekauft, weil gerade im getränkemarkt niemand war. in den lebensmittelläden werden jetzt zugangsbeschränkungen eingeführt, es darf maximal eine person auf 10 quadratmeter eingelassen werden, so dass es zu keinem gedränge kommt.

noch vor dem mittagessen gibt es schlechte nachrichten, die nichts mit der momentanen krise zu tun haben. das leben geht ja auch trotz corona-pandemie in all seinen facetten weiter. nur wird alles ein bisschen mühsamer und beschwerlicher und spontane unterstützung ist kompliziert.

den nachmittag habe ich wieder im wesentlichen im garten verbracht, zwischendurch sah es mal nach einem gewitter aus, aber das kam dann doch nicht. mit dem grossen sohn und meiner mutter telefoniert, alain berset gelauscht, der die beschlüsse des bundesrats verkündete (es dürfen sich nicht mehr als fünf personen im öffentlichen raum versammeln, die ausgangssperre will man möglichst vermeiden, deshalb noch einmal ermahnungen an die bevölkerung).

die tochter mäht noch einmal den rasen, ich denke, wir werden das gemähte jetzt doch einmal abharken müssen. schon gegen abend habe ich dann mit der tochter wieder schösslinge entfernt und an einer stelle westlich des hauses platten entdeckt, vielleicht ist das ein guter platz für die grüntonnen.

zum abendessen gab es randenwähe mit ziegenfrischkäse, nebenbei habe ich noch einen zopf fürs frühstück gebacken, allerdings zu viel reismehl rein getan, so dass er nicht schön aussieht und ich gespannt bin, ob man ihn essen können wird. das reismehl musste mal weg und wann, wenn nicht jetzt? 

nach dem abendessen die deutschen nachrichten - die ansprachen der verschiedenen landesmütter und - väter im vergleich sind spannend. am staatstragendsten fand ich den grünen baden-württembergischen landesvater winfried kretschmann. anders als frau merkel vorgestern (?) hat er auch mit einer ausgangssperre gedroht. ansammlungen von mehr als drei personen im öffentlichen raum sind verboten, aber in bayern und dem saarland gibt es auch bereits echte ausgangssperren.

ich hoffe, ich langweile sie nicht mit dem, was sie selbst in den nachrichten sehen und hören können, aber für mich ist das hier erstens eine art der vergewisserung, dass die tage nicht einfach so hinrennen und dann auch eine art chronik. ja, jetzt interessiert das niemand, aber in zehn jahren!

keine lust zum fernsehen, eine runde "einfach genial" geht aber immer noch. vielleicht hätten wir ja auch so etwas wie die betriebsfamilie starten sollen, die spielen nämlich kniffel.

gelesen: du bist ich, joan aiken
gesehen: nur nachrichten
gehört: auf dlf ein interview mit dem schweizer fotograf beat presser, der klaus kinski während der dreharbeiten für fitzcarraldo portraitiert hat.


1 Kommentar:

  1. Guten Morgen
    Nein, das langweilt überhaupt nicht. Die Tage sind so wie sie sind aufgeschrieben und viel, viel später werden das unsere Kinder ihren Kindern oder Enkeln vorlesen können. Unsere Enkelkinder werden diese Zeit bestimmt im Geschichtsunterricht behandeln. Das wäre spannend, dies Rückblickend zu erfahren.
    Liebe Grüessli
    Eda

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