Sonntag, 19. Juli 2020

18. und 19. juli 2020 - ferienrückblick

den samstag verbrachten wir komplett zuhause, frühmorgens in den beeten buddelnd um platz für die sommerblumen zu schaffen, später schwimmend und lesend und kaffee trinkend und immer wieder nach dem sohn und der freundin schauend, die den neuen campingbus ausbeinten. am abend gab es selbstgemachte nudeln mit pesto aus dem garten.

nicht unser garten, sondern der der villa langmatt.

am sonntag spazierten wir nach dem frühstück zur villa langmatt, wo pünktlich zur öffnung um 11 uhr schon so viele menschen darauf warteten, eingelassen zu werden, dass wir uns spontan für den rundgang im garten entschlossen, wo unter dem titel "die verschwundene langmatt" mit digitaler unterstützung einiges neue über die villa und die familie brown-sulzer zu erfahren war. und der garten der villa ist eh immer schön! und wir wissen jetzt, wo sidney und familie tennis spielten und schwammen.


am abend bekamen wir besuch vom mittleren sohn mit freundin, zum abendessen. es gab crossoverküche, spätzle und dazu geschnetzeltes von rind, schwein, patisson, rübli, zwiebeln und paprika in einer tomatensauce. vielleicht sollten wir es in zukunft gemüsegulasch nennen.

das waren die letzten beiden tage des urlaubs oder ferien. oder gehört das wochenende eigentlich schon nicht mehr zum urlaub?

zeit, ein wenig zu resümieren?

wir verbrachten den urlaub zuhause, nicht wegen corona-pandemie, sondern lange geplant, weil wir unser bädle unter extrembedingungen im sommer noch zu wenig kennen, um es einem hütedienst zumuten zu können.
das konzept ist aufgegangen: als in der vorvergangenen woche die temperaturen anstiegen, haben sich die algen in nie gekanntem ausmass vermehrt. gelernt: je wärmer es wird, desto mehr chlor braucht es im wasser. und zwar nicht nur theoretisch (da wussten wir das), sondern ganz praktisch. es geht dann auch ganz schnell, dass das gesamte chlor verbraucht ist. also muss man öfter messen und nachjustieren.
zweite erkenntnis: sind mal algen da, tut das sonnenlicht tagsüber ein übriges (auch das haben wir theoretisch gewusst - wie schnell es geht, dass alles grün ist, haben wir allerdings unterschätzt).
dank ein paar kühlerer, wolkiger tage und fleissiger arbeit von kai, dem sandfilter und dem poolroboter ist nun alles wieder gut.

urlaub mit garten ist natürlich klasse. das erwähnte bädle trägt auch seinen teil dazu bei, dass wir es hier sehr, sehr schön haben. aber andererseits sind poolferien wohl wirklich nicht so unser ding: also so die klassischen, bei denen man sich nach dem frühstück auf den liegestuhl am beckenrand legt, zwischendurch im wasser abkühlt und dann weiter in der sonne brät.


vielleicht liegt es am fehlenden service, das fängt schon beim frühstücksbuffet an. obwohl ich mich da jeden tag darüber freuen durfte, dass kai das frühstück gemacht hat, während ich ausführlich den blogpost über den vergangenen tag schreiben konnte.
aber um den garten zu geniessen, müssen wir ihn ja auch pflegen. und immer noch arbeiten wir dran, ihn in den zustand zu versetzen, dass wir mehr geniessen und weniger arbeiten können. andererseits haben wir auch viel freude an den ergebnissen: der weg ums haus herum ist in den ferien deutlich verbessert worden und ein bisschen sind wir auch bei der bekämpfung von kirschlorbeer und co vorangekommen. fast täglich gibt es neues zu entdecken im garten, auch das ein ergebnis unserer rodungsaktionen, die nun schon fast ein dreiviertel jahr gehen. neben dem garten muss das bädle gepflegt werden und dann soll es ja auch ein abendessen geben und der haushalt will erledigt werden. also könnten wir eh nicht den ganzen tag in der sonne liegen. wollten wir aber auch nicht.

vergleichen sie das unbedingt mal mit dem zustand zu beginn der ferien!

zwei grössere wanderungen haben wir gemacht, zwei weitere ausflüge in städte mit museumsbesuch und ein bisschen einkaufen. zweimal waren wir abends weg: zum freiluftkino und zu einer privaten einladung. so zusammengezählt klingt das wenig, aber ich fand es anderseits genug. eigentlich fand ich zwei unternehmungen in drei tagen in beiden wochen so anstrengend, dass wir anschliessend jeweils von donnerstag bis sonntag mehr oder weniger zuhause blieben. wobei die tage zuhause nicht immer die unanstrengendsten waren.

so richtig erholt und weg von allem habe ich mich dabei nie gefühlt. vielleicht ist das in diesem speziellen sommer auch einfach gar nicht möglich: 

zuhause war da immer garten, haushalt, essen kochen, dinge organisieren - auch wenn wir das meiste gemeinsam erledigt haben. dafür konnten wir zuhause die allgemeine pandemiesituation ganz gut ausblenden und haben auch weniger nachrichten gesehen/gelesen als sonst. entspannung pur war das nicht, aber schon nahe dran.

das unterwegssein hingegen erfordert mehr aufmerksamkeit und bietet mehr potential sich zu ärgern und damit unentspannter zu sein. zur sicherheit dachten wir immer an masken und desinfektionsmittel, das ist noch der kleinere teil, an den wir uns eigentlich ganz schnell gewöhnt haben, der aber auch die spontane sorglosigkeit im zaum hält. aber wie funktioniert was nun wo? schlange stehen, getränke kaufen und essen bestellen, im museum sein, im kino sitzen, einkaufen - bei jeder dieser alltäglichen verrichtungen ist jetzt erst die überlegung anzustellen: was muss ich inderaktuellensituation beachten? und dann sind da ja noch haufenweise menschen. menschen, die die situation anders einschätzen als wir, die sie auch einmal einfach vergessen - oder ignorieren. menschen, die sich anders verhalten wie wir es tun würden oder wollen. für die anderen sind wir natürlich auch genau die zwei oder drei zu viel, die es hier jetzt nicht gebraucht hätte oder die sich die hände hier nicht noch einmal desinfizieren. entspannt ist anders.

und dann ragte auch noch einiges an unerledigter büroarbeit für die werkstatt in die ferien hinein. einerseits bin ich wegen der unwägbarkeiten deraktuellensituation mit den vorbereitungen auf den beginn der filzkurssaison im herbst noch nicht so weit, wie ich es gerne gewesen wäre. besonders da, wo ich auf entscheidungen anderer angewiesen bin und mögen sie noch so vorläufig sein, hakt es gerade.
andererseits beginnt die filzkurssaison mit ferienkursen in diesem jahr extrem früh. und ich bin froh, wenn im sommer einiges läuft, denn wer weiss schon, wie herbst und winter werden? also ferienkurse, früher start des filzbaukastens mitte august, kinderfest zu maria himmelfahrt, vielleicht noch das quartierzentrum. und anfang september ein tag der offenen tür im oederlin-areal, wo meine werkstatt ist. viel zu organisieren - und leider immer mit dem gedanken im hinterkopf, ob all diese arbeit nicht am ende vergeblich sein wird, weil ein neuer lockdown oder strengere regeln oder die eigene vernunft oder alles zusammen zur absage zwingen. das ist nun wirklich alles andere als entspannt gewesen.

so ganz sind die ferien für mich ja auch noch nicht rum - nur kai wird ab montag wieder arbeiten (und das in einzelfällen sogar im büro). ich beginne mit ein paar tagen werkstatt, dann mache ich noch ein bisschen ferien und wie die letzte juliwoche, die letzte ferienwoche der tochter, laufen wird, weiss ich noch nicht wirklich. vielleicht können wir es ja noch ein bisschen ferienmässig angehen.

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